15 Fragen an … Barbara Klabischnig-Hörl

Barbara Klabischnig-Hörl, Bildungs und Berufsberaterin im Burgenland

Welche Personen stehen hinter der Bildungsberatung? In unserer Serie "15 Fragen an ..." stellen wir euch zweimal im Monat Bildungsberater*innen aus ganz Österreich vor. Heute stellen wir euch Barbara Klabischnig-Hörl, Bildungs- und Berufsberaterin im Burgenland, vor.

Von Marlene Dietrich-Gsenger |
Foto BiBi Beratung BKH

1. Wie bist du zur BiBe gekommen?

Nach der Familiengründungsphase war es mir persönlich wirklich wichtig, beruflich nicht mehr nur dem Mammon zu dienen. Meine Zeit in der Personalberatung, Finanzwirtschaft und Organisation im Bankenbereich, war vorbei. Wenn ich schon meine Zeit nicht mit meinen eigenen Kindern verbringen sollte, dann doch jedenfalls sinnbringend – für mich und andere Menschen. Zu oft bin ich - insbesondere auf Frauen, gestoßen, die sich ihrer eigenen Stärken kaum bewusst waren, die das Wort „nur“ ständig auf den Lippen der Selbstbeschreibung trugen. Immer wieder beobachtete ich Menschen, unglücklich oder unzufrieden im beruflichen Wirken, im „falschen“ Job, die ihre eigenen  Talente und Interessen nicht ausleben konnten – einfach, weil sie sich dieser nicht bewusst waren oder weil sie irgendwann einmal falsch abgebogen sind. Vielleicht auch, weil sie anderen Menschen zu liebe Bildungs-/Berufsentscheidungen getroffen haben, die mit ihnen selbst wenig oder nichts mehr zu tun haben.
Im Rahmen meiner Zweitausbildung, einem familienalltags-kompatiblen Fernstudium der Erwachsenenbildung, wurde es dann immer deutlicher: Neben Bildungsmanagement kristallisierte sich der Interessenschwerpunkt Bildungs-/Kompetenzberatung klar heraus. Dass mir schon während der Recherche für meine Masterarbeit ein Einstiegsjob angeboten wurde, ja, das war Glück (ja, das braucht man auch!)! Mittlerweile bin ich bereits acht Jahre dabei und schätze mich glücklich, selbständig arbeiten zu können und meinen Beratungskund*Innen die Brille alternativer Perspektiven, Chancen und Möglichkeiten ermutigend anbieten zu können.

2. Als Kind wäre ich gerne … geworden:

Unbedingt Ärztin. Ich haderte schon ein Zeiterl damit, dass es anders gekommen ist – richtete mich dann aber wieder mehr und mehr nach meinen eigensten Interessen und Fähigkeiten aus. Ja, und so bin ich nach einigen Stationen in meinem aktuellen Berufsfeld gelandet: Sinnstiftend und ermöglichend tätig sein zu können empfinde ich als erfüllend.

3. Was ist aus Deiner Sicht die größte Herausforderung der heutigen Zeit?

Wirtschaftsinteressen wieder hinter menschliche Interessen (inkl. einer intakten Umwelt) zu stellen.

4. Was war der größte Erfolg Deines Lebens?

Zu erkennen, dass es um die vielen kleinen Erfolge im alltäglichen Leben geht, und nicht um die Illusion eines einzigen großen Erfolges.

5. Was war Dein größtes AHA-Erlebnis in der Bildungsberatung?

Es gibt sie öfters: Die strahlenden Momente. Wenn sich meine Kund*Innen staunend ihres eigenen Ressourcenschatzes bewusst werden, ihnen klar wird, welche Möglichkeiten sie eigentlich haben und, dass es Wege gibt, die sie gehen können, dass sie selbst es sind, die Entscheidungen treffen können...

6. Ich glaube daran…

dass alles, was wir erleben, unser eigenes, schillerndes Mosaik bereichert; Jedes Steinchen passt irgendwo dazu und macht unser Leben so ganz einzigartig.

Barbara Klabischnig-Hörl im Homeoffice

Photo by Patricia Escher on Unsplash

7. Was ist der Sport deiner Wahl?

Ich liebe generell Bewegung, gerne in der Natur, in den Elementen. Von Wandern angefangen, bis Schifahren, SUP, Segeln, Tauchen, Yoga, Qigong, ...

8. Bist Du eher ein Hunde- oder Katzenmensch? Warum?

Ich mag beide, in den letzten Jahren passte aber unsere Katze Dido viel besser in unseren Alltag.

9. Was ist für Dich so richtig entspannend?

Ruhe und Frieden – ob im Wald, tauchend unter Wasser oder in der Badewanne.

10. Womit hast Du Dein erstes Geld verdient?

Vom Unkrautjäten in Omas Blumenbeet einmal abgesehen, wofür ich meine ersten Schillinge bekam, verdiente ich im Laufe diverser Ferialjobs meine ersten Gehälter zb. als Kassiererin in einem Supermarkt, als Briefträgerin, Messehostess, Bürokraft, Stubenmädchen, Mitarbeiterin in einer Marktforschung – und gewann so heute noch wichtige Einblicke in diverse Berufswelten.

11. Was bringt Dich zur Weißglut?

Ignoranz und Überheblichkeit.

12. Worüber kannst Du herzhaft lachen?

Über die Ironie des Lebens, nicht zynische Situationskomik und geistreiche Kabarettisten.

13. Hast Du ein Motto, nach dem Du lebst/arbeitest? Wie lautet es?

Derzeit: Das Leben fragt und wir antworten. (Viktor Frankl)

CC BY

Dieser Text ist unter CC BY 4.0 International lizenziert.

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von Marlene Dietrich-Gsenger
Marlene Dietrich-Gsenger

Autorin

Marlene Dietrich-Gsenger

Marlene Dietrich-Gsenger studierte Kommunikationswissenschaft mit Schwerpunkt Gender Studies. Sie ist begeisterte Storytellerin und brennt für Themen wie digitale Bildung, Chancengleichheit und Medienkompetenz.

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Mit der Altersteilzeit können ältere Arbeitnehmer:innen ihre Arbeitszeit reduzieren, ohne negative Auswirkungen auf die künftige Pensions- oder Abfertigungshöhe.

Die Beiträge zur Kranken-, Pensions- und Arbeitslosenversicherung werden vom Arbeitgeber/der Arbeitgeberin weiter in der bisherigen Höhe bezahlt.

Die Altersteilzeit ermöglicht einen gleitenden Übergang in die Pension.

Voraussetzungen:

  • Vereinbarung mit dem Arbeitgeber/der Arbeitgeberin (kein Rechtsanspruch)
  • Verringerung der Wochenarbeitszeit um 40 bis 60 %
  • ca. 50 % des Lohnverlustes wird über das Altersteilzeitgeld des AMS ausgeglichen
  • vor Beginn der Altersteilzeit muss die Beschäftigung mind. 60% der kollektivvertraglichen wöchentlichen Normalarbeitszeit betragen (für die Dauer von 12 Monaten)
  • frühestmöglich Antritt: 5 Jahre vor Regelpensionsalter (gilt bis Ende 2025, danach reduziert sich der frühestmögliche Antritt stufenweise auf 3 Jahre ab 2029)
  • mind. 15 Jahre arbeitslosenversicherte Beschäftigung in den letzten 25 Jahren (stufenweise Erhöhung auf 17 Jahre bis 2029)

2 verschiedene Modelle:

  • Kontinuierliche Altersteilzeit: wöchentliche Reduzierung der Arbeitszeit für die gesamte Laufzeit
  • Geblockte Altersteilzeit: auf einen Block Normalarbeitszeit folgt eine Freizeitblock (dieser darf nicht länger als 2,5 Jahre dauern). Für die Freizeitphase muss eine Ersatzarbeitskraft eingestellt werden. Dieses Modell läuft 2029 aus.

Vorteile:

  • Arbeitnehmer:innen können länger in Beschäftigung gehalten werden
  • ein Teil des Gehalts wird durch das Altersteilzeitgeld des Arbeitsmarktservice finanziert

Links:

Altersteilzeitrechner AK

Altersteilzeit Info AK

Altersteilzeit österreich.gv.at

AMS Altersteilzeitgeld

WKO Altersteilzeit

ÖGB Altersteilzeit

Erstellt am: 12.11.2025 von BiBer Bildungsberatung