Mein Coach gibt mir Sicherheit

Familie, Freunde, Beruf und berufsbegleitende Fortbildungen sind meist schwer unter einen Hut zu bringen.

Nicht nur, weil sie zeit- und arbeitsintensiv sind, sondern auch, weil man sich in einem fremden System bewegen muss. Die Übersicht geht da schnell verloren. Welche Unterstützung hier helfen kann, zeigt das Abendgymnasium mit seinem Coaching-Projekt:

Von Gerhard Ennsberger-Schmiedjell |
anorderung

Herausforderungen und Probleme

Im September 2015 entscheidet sich Luan H. dafür, die Matura am Abendgymnasium abzulegen. Als sogenannter "Quereinsteiger" kommt er unmittelbar in das 5. Semester, da er bereits eine höhere Schule besucht hat und ihm diese Ausbildungszeit angerechnet worden ist. Er freut sich, das Abendgymnasium innerhalb von zwei Jahren abschließen zu können, doch sieht er sich nun Herausforderungen gegenüber, mit denen er anfangs nicht gerechnet hatte: Das Modulsystem ist ihm fremd, ebenso die verschiedenen Schulzweige, aus denen er einen wählen sollte. Er erhält mehrere Online-Benutzerkonten, die er braucht, um auf Lernunterlagen zuzugreifen, Fächer zu belegen und seinen Stundenplan einzusehen. Es folgen ein Raumplan sowie weitere Informationsblätter. In der Tagesschule ist doch alles anders gewesen! Er konzentriert sich, liest und überlegt, doch mit jeder gewonnenen Einsicht tun sich zwei neue Fragen auf ...

Myriel H. ist schon dreieinhalb Jahre am Abendgymnasium und denkt gerne an die beiden Maturaprüfungen zurück, die sie bereits ablegen konnte. Auch die Fächer, die sie noch belegen muss, werden immer weniger. Vor einigen Semestern begann jedoch eine Entwicklung, die für sie zunehmend zum Problem wurde: Der lange Anfahrtsweg sowie berufliche und private Verpflichtungen setzten sie unter Druck, was dazu führte, dass sie nicht alle Fächer positiv abschließen konnte. Mehr und mehr wich ihr individueller Stundenplan vom vorgesehenen ab, da sie bestimmte Fächer nachholen musste, während sie andere aufgrund zeitlicher Überschneidungen nicht besuchen konnte oder aufgrund des ohnehin schon beachtlichen Arbeitsaufwandes beiseitestellen musste. Und es traten Fragen auf: War der Stundenplan vernünftig, den sie für sich selbst zusammengestellt hatte? War er realistisch und machbar ...

Coaching-Gespräch

Coaching bietet Hilfe und Tipps

All diese Situationen sind für die Deutsch- und Musiklehrerin Christine Baumgartner nicht neu. So wie zwei andere Lehrer_innen des Abendgymnasiums, Irene Pichler-Metzele und Reinhold Kamberger, betreut sie seit Jahren Studierende im Rahmen des Coaching-Projekts und kennt daher die Schwierigkeiten, mit denen diese konfrontiert sind. Sie weiß, wie vielschichtig, unterschiedlich und wandelbar die jeweiligen Problemlagen und Bedürfnisse sein können. Wie eine persönliche Trainerin versucht sie dann, individuell zu unterstützen, zu beraten und zu helfen. Dabei genießt sie, niemanden beurteilen oder benoten zu müssen. Im Gegenteil: Sie kann sich mit ihrer ganzen Aufmerksamkeit auf ihr Gegenüber einlassen und gemeinsam mit diesem über Lösungsansätze nachdenken. 
Beispielsweise hilft bereits, Prioritätensetzungen beziehungsweise Zeitpläne ehrlich zu hinterfragen oder durch ausführliche Beratung eine Struktur in den individuellen Stundenplan zu bringen. Denn eine sorgfältige und realistische Planung am Beginn des Semesters bewahrt eventuell davor, Fächer nicht abzuschließen und später wiederholen zu müssen. Das wiederum kann in vielen Fällen das Gefühl von Überforderung und Frust möglichst gering halten. Und falls es sich trotzdem in höherem Maß einstellen sollte, können aufmunternde Gespräche oder Mails helfen, weiter zu machen, den Blick nach vorne zu richten und nicht aufzugeben.

All das basiert auf Freiwilligkeit und sollte lediglich ein Angebot für Studierende sein, die das Gefühl haben, zusätzliche Unterstützung zu benötigen. Nachdem sich diese via Mail für das Coaching-Projekt angemeldet haben, beginnt dasselbe zu Beginn des folgenden Semesters und findet in Form von Vier-Augen-Gesprächen und Mail-Kontakten statt. Überaus vorteilhaft erscheint den teilnehmenden Studierenden dabei, immer zu wissen, an wen sie sich wenden können, bzw. eine über alle Semester gleichbleibende Ansprechperson zu haben, die einerseits bei organisatorischen Fragen weiter weiß, andererseits aber die individuelle Situation kennt und die persönliche Lage versteht. Durch einen unvoreingenommenen Blick von außen kann diese dann niedrigem Selbstbewusstsein oder zu hoch gesteckten Erwartungen entgegenwirken oder durch Hinweise und Tipps vor Selbstüberforderung schützen. Und auch in anderen Belangen bieten die Coaching-Lehrer_innen Hilfestellungen: Sie erinnern an Termine, helfen bei Prüfungsangst und Selbstzweifeln, oder vermitteln, falls nötig, zwischen Fachlehrer_innen und Studierenden.

C. Baumgartner, R. Kamberger, I. Pichler-Metzele

Hindernisse überwinden

Gründe zur Freude und Momente des Staunens gibt es für Frau Baumgartner überdies genug: Beispielsweise wenn sie sieht, wie sich manche Studierende von Hindernissen nicht kleinkriegen lassen, diese überwinden und ihren eigenen Bildungsweg entschlossen verfolgen. Hier denkt sie an Studierende, die gleich mehreren Belastungen ausgesetzt sind oder die sich gegen den ausdrücklichen Willen ihrer Arbeitgeber_innen für den Besuch des Abendgymnasiums entscheiden. Oder sie denkt an Studierende, die sich trotz gesundheitlicher Probleme und Krankheiten, seien diese nun körperlicher oder seelischer Art, letztlich durchsetzen.

CC BY

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von Gerhard Ennsberger-Schmiedjell
Gerhard Ennsberger-Kranabiter

Autor

Gerhard Ennsberger-Schmiedjell

Der leidenschaftliche Fußgänger ist Lehrer am Abendgymnasium Salzburg für Deutsch und Religion. Während der Versuche, die Fensterbänke seiner Stadtwohnung zu begrünen, sehnt er sich nach wirklich frischer Luft. Und der Ruhe, die richtig dicken Wälzer der Weltliteratur zu beackern.

InfoboxAbendgymnasium Salzburg

Inhalt anzeigen

Dauer: 2-10 Semester (je nach Anrechnung von Zeugnissen höherer Schulen und Studienmodell)

Form: abhängig vom individuell zusammengestellten Stundenplan

  • Vollstudium 5 Tage die Woche zwischen 17:05-21:55 Uhr
  • Kompaktstudium freitags von 15:30-21:55 und samstags von 9:00-17:00 Uhr
  • Fernstudium:

- Einser-Studium: 1 Tag die Woche, 5 Semester samstags zwischen 09:00-17:00 Uhr Tage, 5 Semester freitags zwischen 14:45-21:55 Uhr
- Zweier-Studium: 2 Tage die Woche, freitags zwischen 17:05-21:55 Uhr
- Dreier-Studium: 3 Tage die Woche, 2 Abende unter der Woche zwischen 17:05-21:55 und freitags zwischen 14:45-21:55 Uhr

  • Berufsreife Plus: Berufsreifeprüfung kann zur vollwertigen Matura ausgebaut werden, 1 Tag die Woche, freitags zwischen 14:45-21:55 Uhr
  • Projekt: Brücken bauen: Vorbereitung zum regulären Abendgymnasiums-Besuch mit Deutschniveau auf mind. A2

Voraussetzungen:

  • Erfüllung der gesetzlichen Schulpflicht
  • Mindestalter 17 Jahre
  • Berufliche Tätigkeit

Kosten: keine

Abschluss: Matura

Telefonnummer: 0662/434575

Nützliche Links: http://www.abendgymnasium.salzburg.at/

Zuletzt aktualisiert am 27.5.2024 von BiBer Bildungsberatung

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InfoboxElementarpädagogik

Inhalt anzeigen

Wege in die Elementarpädagogik – Überblick:

  • Das Berufsfeld der Elementarpädagogik bietet zahlreiche Einstiegsmöglichkeiten auf unterschiedlichen Niveaus – je nach Vorbildung  
  • Elementarpädagog:innen erziehen, begleiten und betreuen Kinder in Kindergärten, Horten, Kindergruppen etc.
  • Sie fördern Kinder in ihrer körperlichen, emotionalen, sprachlichen und sozialen Entwicklung und bereiten sie spielerisch auf die Schule vor. Unterstützt werden sie dabei von Kindergartenassistent:innen.

Abhängig von der Vorbildung gibt es unterschiedliche Wege, um im Bereich der Elementarpädagogik Fuß zu fassen.

Voraussetzungen (abhängig vom Ausbildungsweg)

  • BAfEP (5-jährig): Positives Zeugnis der 8. Schulstufe oder Aufnahmeprüfung, Eignungsprüfung
  • Kolleg (Vollzeit und berufsbegleitend): Eignungsprüfung, Strafregisterauszug, Matura/Berufsreifeprüfung/Studienberechtigungsprüfung
  • Studium Pädagogik mit Studienergänzung Elementarpädagogik: Matura/Berufsreifeprüfung/Studienberechtigungsprüfung
  • Fachschule (3-jährig): Positiv abgeschlossene 8. Schulstufe, Eignungsprüfung, Fahrtenschwimmer
  • Ausbildung zur pädagogischen Zusatzkraft: Mindestalter 18 Jahre, Pflichtschulabschluss, gesundheitliche und psychische Eignung, Aufnahmegespräch
  • Allgemein für alle Wege: Sehr gute Deutschkenntnisse (mind. B2), häufig Helferschein oder Fahrtenschwimmer, ggf. Erste-Hilfe-Kurs, Strafregisterauszug…,

Überblick zu den Ausbildungswegen

5-jährige Ausbildung an einer Bildungsanstalt für Elementarpädagogik (BAfEP)

  • Beginn nach der 8. Schulstufe
  • Abschluss mit Matura und Berufsberechtigung als Elementarpädagog:in

www.bafep-salzburg.at

www.bafep-bhofen.at/

3-jährige Fachschule für pädagogische Assistenzberufe

  • Einstieg nach der 8. Schulstufe
  • Abschluss berechtigt zur Tätigkeit als pädagogische Assistenzkraft und ermöglicht den Einstieg in den Aufbaulehrgang zur Elementarpädagog:in oder der Berufsreifeprüfung

www.bafep-bhofen.at/

Dreijähriger Aufbaulehrgang (AUL) für Elementarpädagogik

  • Richtet sich an Personen mit positivem Abschluss der Fachschule für pädagogische Assistenzberufe oder positivem Abschluss einer dreijährigen Fachschule mit sozialem Schwerpunkt
  • Abschluss mit Matura und Berufsberechtigung als Elementarpädagog:in

https://bafep-bhofen.at/ausbildung/aufbaulehrgang/

Kolleg für Elementarpädagogik (Vollzeit 2 Jahre oder berufsbegleitend 3 Jahre)

  • Für Personen mit Matura, Berufsreifeprüfung oder Studienberechtigungsprüfung
  • Abschluss mit Diplom und Berufsberechtigung als Elementarpädagog:in

www.bafep-salzburg.at

www.bafep-bhofen.at/

Bachelorstudium Pädagogik mit Studienergänzung Elementarpädagogik

  • Für Personen mit Matura, Berufsreifeprüfung oder Studienberechtigungsprüfung
  • Insgesamt 180 ECTS (davon 24 ECTS in der Studienergänzung „Elementarpädagogik“)
  • Bachelorabschluss und Berufsberechtigung als Elementarpädagog:in

https://www.plus.ac.at/studium/studienangebot/bachelor-und-diplomstudien/bachelorstudien/paedagogik/

Quereinstieg in die Elementarpädagogik

Die neuen Lehrgänge zum Quereinstieg in die Elementarpädagogik richten sich an Personen mit akademischer Vorbildung.

Voraussetzung für beide Lehrgänge ist ein abgeschlossenes Studium auf Bachelorniveau (mind. 180 ECTS).

  • HLG Elementarpädagogik (60 ECTS, 2 Semester):
    Für Absolvent:innen von BA Pädagogik oder BEd Lehramt Primarstufe (facheinschlägig).
  • HLG Quereinstieg Elementarpädagogik (120 ECTS, 4 Semester):
    Für Absolvent:innen anderer Studienrichtungen mit mind. Bachelorabschluss (nicht facheinschlägig).

https://phsalzburg.at/fwb/hlg/

Hochschullehrgang Inklusive Elementarpädagogik

  • Zusatzausbildung mit Schwerpunkt auf inklusiver Bildung und Förderung
  • Für Personen mit abgeschlossener Ausbildung an einer BAfEP oder HLG Elementarpädagogik (60 ECTS).

https://phsalzburg.at/fwb/hlg/

Pädagogische Zusatzkraft / Kindergartenhelfer:in

Wer zunächst als Unterstützungskraft in elementarpädagogischen Einrichtungen arbeiten möchte, kann eine Ausbildung zur pädagogischen Zusatzkraft absolvieren:

  • Dauer: 6 Monate bis 1 Jahr, berufsbegleitend
  • Aufgaben: Begleitung und Unterstützung der Elementarpädagog:innen, Durchführung von Spielen, Bastelarbeiten und Aktivitäten, Vor- und Nachbereitung der Gruppenräume
  • Kurse am WIFI oder BFI

https://www.wifisalzburg.at/kurs/11117x-lehrgang-paedagogische-zusatzkraefte-ihre-chance-in-der-elementarpaedagogik-lehrgang-kindergartenhelferin

https://www.bfi-sbg.at/schulische-abschluesse/elementarpaedagogik/paedagogische-zusatzkraft?utm_source=google&utm_medium=cpc&utm_campaign=8841624718&utm_content=87931047966&utm_term=&pk_campaign=cpc&pk_kwd=&gad_source=1&gad_campaignid=8841624718&gclid=Cj0KCQjwwZDFBhCpARIsAB95qO2-sSCONiLNLMV8qsEcZ4hnviQIefBWYk-5pFe-yLIoFqqCBVTJpusaAqLXEALw_wcB

erstellt im November 2025 von Laura Eder, BiBer Bildungsberatung