Burn-out: Zurück an den Start?

Wie der Wiedereinstieg nach einem Burn-out gelingen kann!

Höher- schneller- weiter – mehr. Und dazu noch die Unsicherheit, ob man den Arbeitsplatz – obwohl man über seine Grenzen geht - behalten wird.

Von Karin Hagenauer & Michaela Fischer (Gastautor:in) |
Burn out Wiedereinstieg

Wer über lange Zeit, ohne Phasen der Erholung unter Dauerdruck arbeitet, gefährdet die eigene Gesundheit. Auf den Stress kann das Burn-out Syndrom folgen. Der Begriff wird vorwiegend im beruflichen Kontext verwendet und bezieht sich auf eine berufsbezogene chronische Erschöpfung.

Zitat

In etwa 30 Prozent aller österreichischen Erwerbstätigen sind Burn-out gefährdet, ca. 10 Prozent sind davon direkt betroffen.

Der Wiedereinstieg

Doch ein Burn-out zu haben, heißt nicht in der Einbahnstraße zur Arbeitslosigkeit gefangen zu sein. Wenn man Arbeitsbedingungen entsprechend gestaltet, ist eine erfolgreiche Rückkehr in die bisherige Beschäftigung möglich. Eine gute Möglichkeit ist hier die Wiedereingliederungsteilzeit – eine befristete Teilzeitarbeit für 1 bis 6 Monate. Ziel ist ein schonender Wiedereinstieg ins Berufsleben, um Rückfälle zu vermeiden. Die Betroffenen bleiben langfristig arbeitsfähig – ein vorzeitiges Ausscheiden aus dem Arbeitsleben kann vermieden werden.

Als Ausgleich für den Einkommensverlust erhalten die Betroffenen zusätzlich zum Teilzeitgehalt Wiedereingliederungsgeld in Höhe des anteiligen Krankengeldes. Neben allgemeinen Voraussetzungen ist auch eine verpflichtende Beratung durch fit2work vorgesehen. Wichtig: Notwendig ist die vollständige Arbeitsfähigkeit – die Wiedereingliederungsteilzeit ist kein „Teilkrankenstand“. Bei Fragen zur Wiedereingliederungsteilzeit stehen die Expertinnen und Expertinnen der Arbeiterkammer Salzburg gerne unter +43 (0) 662 8687 – 89 mit Rat und Hilfe zur Seite.

Zitat

Doch ein Burn-out zu haben, heißt nicht in der Einbahnstraße zur Arbeitslosigkeit gefangen zu sein.

Problematisch ist, dass es keine Verpflichtung des Arbeitgebers/der Arbeitgeberin gibt, die Arbeitsbedingungen anzupassen. Genau das wird aber aus Sicht der Forschung als Erfolgsfaktor bei der Wiedereingliederung gesehen. Die Wiedereigliederungsteilzeit ist nicht die generelle Lösung für das Problem langer Krankenstände. Notwendig sind noch weitere – auch präventive – Maßnahmen, bestenfalls ein umfassendes Betriebliches Gesundheitsmanagement, das den Arbeitnehmer_innenschutz, Betriebliche Gesundheitsförderung und die Betriebliche Wiedereingliederung umfasst.

Unwort Stress - schon ein paar kleine Übungen können helfen, das Dilemma mit Ruhe zu betrachten!

Mag. a Karin Hagenauer ist Arbeitspsychologin und Leiterin des Referates für ArbeitnehmerInnenschutz der AK Salzburg.  Mag.a Michaela Fischer ist Juristin und Referentin in der Abteilung Sozialpolitik der Arbeiterkammer Salzburg – Bereich Gesundheitspolitik.

CC BY

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InfoboxWiedereingliederungsteilzeit

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Nach einem längeren Krankenstand (mind. 6 Wochen) ist die Rückkehr an den Arbeitsplatz oft schwierig. Um Rückfälle zu vermeiden und einen sanfteren Wiedereinstieg in den Berufsalltag zu ermöglichen, gibt es seit 1. Juli 2017 die Wiedereingliederungsteilzeit (WIETZ).

Um wie viel kann ich die Arbeitszeit reduzieren?

  • um min. 25% bis max. 50%

Wie steht es um die Entlohnung? 

  • Sie erhalten ein aliquotes Entgelt für Ihre Tätigkeit, das heißt, wenn Sie Ihre Arbeitszeit um die Hälfte reduzieren, ist Ihr Gehalt auch um 50 % geringer. Bei unregelmäßigem Entgelt wird von ein­em Durchschnittsentgelt ausgegangen. Zusätzlich bekommen Sie Wiedereingliederungsgeld. Das ist eine Leistung der Krankenversicherung. Sie soll den Einkommensverlust abmildern.

Das Wiedereingliederungsgeld ist so hoch wie das erhöhte Krankengeld, das heißt, Sie bekommen aliquot 60 Prozent von Ihrem bisherigen Brutto-Einkommen plus aliquote Sonderzahlungen.

Welche Schritte muss ich unternehmen, um in Wiedereingliederungsteilzeit gehen zu können?

  • Sprich mit deinem Arbeitgeber/ deiner Arbeitgeberin, ob er oder sie dir eine Wiedereingliederungsteilzeit ermöglicht. Gibt es grünes Licht aus deinem Unternehmen, stellt sich die Frage, wer die arbeitsmedizinische Abklärung vornimmt. Das kann eine Ärztin oder ein Arzt im Betrieb oder bei Fit2Work sein.
  • Gemeinsam mit Arzt/Ärztin und Arbeitgeber:in erstellst du einen Wiedereingliederungsplan. Auf der Basis des Wiedereingliederungsplans schließt du mit deinem/r Arbeitgeber:in eine Wiedereingliederungsteilzeit-Vereinbarung. Dabei muss der Betriebsrat einbezogen werden, sofern vorhanden.
  • Schicke den Wiedereingliederungsplan, die Wiedereingliederungs-Vereinbarung und die ärztlichen Befunde an deine Krankenversicherung und beantrage das Wiedereingliederungsgeld. Das geht ganz formlos mit einem Satz und kann auch von Fit2Work erledigt werden, falls du dort betreut wirst.
  • Der chefärztliche Dienst deiner Krankenkasse prüft, ob alle Voraussetzungen passen und informiert dich, ob du die Leistung bekommst.

Hilfreiche Links:

·         Wiedereingliederungsteilzeit AK-Salzburg

Zuletzt aktualisiert im Juli 2024 von BiBer Bildungsberatung

InfoboxWiedereinstieg nach Arbeitslosigkeit (45+)

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Personen über 45, die ein halbes Jahr arbeitslos sind, werden österreichweit mit speziellen Angeboten des AMS gefördert.

Salzburg

Arbeit hat Zukunft (AhZ): Kostenlose Beratung und Unterstützung für arbeitssuchende Personen sowie für jene, die sich beruflich neu orientieren möchten.

Die individuell zugeschnittenen Einzelcoachings beinhalten:

  • eine umfassende berufliche Situationsanalyse
  • Unterstützung bei der Erstellung professioneller Bewerbungsunterlagen
  • sowie bei zielgerichteten Bewerbungsaktivitäten.

Zur Website: Arbeit hat Zukunft

Wien

Early Intervention 50+ : bietet arbeitsuchenden Personen über 50 Jahren Beratung, Vermittlungsunterstützung und Unterstützung bei der Arbeitsuche. Beratungen sind in folgenden Sprachen möglich: Deutsch, Englisch, Bosnisch / Kroatisch / Serbisch, Türkisch, Russisch, Ungarisch und Ukrainisch.

Kontakt: Tel.: 01 9346590, E-Mail: office@move-ment.at

Zur Webiste: Early Intervention

BBE 50+, Zentrum für Kompetenz und Erfahrung: ist eine Beratungs- und Betreuungseinrichtung für Personen 50+, die beim AMS Wien als arbeitssuchend vorgemerkt sind.

Unterstützung in Form von:

  • einer persönlichen Age-Beraterin / einem persönlichen Age-Berater,
  • individueller Beratung,
  • Firmenkontakte mit Interesse an Arbeitnehmer_innen der Altersgruppe 50+,
  • Einzelgesprächen, für einen Zeitraum von durchschnittlich 6 Monaten.

Zur Website: BBE50+

Neue Wege für Personen ab 30 Jahre: unterstützt als arbeitsuchend vorgemerkte Personen ab diesem Alter.

Angebote:

  • Unterstützung bei der Arbeitssuche
  • Absolvierung von individuell zusammengestellten Modulen
  • Erstellung eines Kompetenzprofils
  • Begleitende Unterstützung durch BetriebskontakterInnen und Einzelcoaches
  • Vermittlung in den Arbeitsmarkt
  • Individuelle Qualifizierung

Hilfreiche Links:

Kärnten

Chance Ältere: bietet Personen über 55 Jahren die Möglichkeit, sozialpädagogisch begleitet eine Anstellung bei einem gemeinnützigen Dienstgeber bis zum „offiziellen“ Pensionsantritt zu erhalten.

Zur Website: Chance Ältere/4everjoung.at

    Steiermark

    STOP and GO! 45+: Abklärung und Vermittlung ist eine individuelle Beratung speziell für arbeitsuchende Personen über  
    45 Jahre, mit dem Ziel, gemeinsam berufliche Perspektiven zu erarbeiten und Lösungswege zu finden, um
    wieder rasch am Arbeitsmarkt Fuß zu fassen.

    Zur Website: STOP&GO Abklärung,STOP&GO Vermittlung

    Zuletzt aktualisiert am: Juni 2024

    Hier findet Ihr weitere Artikel zum Thema:
    Wiedereinstieg
    Arbeitsrecht
    Selbstliebe
    InfoboxBildungsline

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    Neue Bildungswege im Netzwerk Bildungsberatung

    Kostenfreie Informationen & Beratung

    erwachsenenbildung-salzburg.at
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    Bildungsinfo aktuell

    InfoboxFernstudium

    Inhalt anzeigen

    Österreich hat selbst keine reine Fernuniversität!
    Es besteht seit Jahren eine Zusammenarbeit mit der deutschen FernUniversität Hagen. Sie kooperiert mit der Johannes Kepler Universität in Linz (Fernstudien.at), welche auch Partnerzentren in ganz Österreich betreibt.
    Zusätzlich haben auch andere Universitäten und Fachhochschulen in Österreich Fernstudien-Angebote.
    Dazu verweisen wir gerne auf die Fernstudien-Datenbank.

    Allgemeines zum Fernstudium:
    Der Lernort ist meist zu Hause und das Studium wird großteils selbst eingeteilt, was natürlich ein hohes Maß an Disziplin und Durchhaltevermögen verlangt. Dennoch wird man meist gut von den Vortragenden/Professor:innen unterstützt.
    Lernunterlagen werden regelmäßig elektronisch (E-Mail, Online-Plattform, Online-Campus,...) oder auch noch per Post zugesandt, und einzelne Module werden dann regelmäßig mit Prüfungen abgeschlossen.
    Je nach Hochschule können so tatsächlich komplette Online-Studien angeboten werden - hier kann ein Einstieg ins Studium gegebenenfalls jederzeit erfolgen. Aber auch eine Mischung aus kurzen Präsenzzeiten (meist zu Beginn eines Semester) und anschließend reinen Online-Lernmöglichkeiten ist denkbar - Blended Learning. Hier ist ein Einstieg ins Studium dann meist auch nur im Winter- bzw. Sommersemester denkbar.

    Virtueller Seminarraum:
    hier werden Lernunterlagen zum jeweiligen Lehrveranstaltung zur Verfügung gestellt und es kann meist via Videovorlesung am Unterricht teilgenommen werden.

    Webinare:
    sind meist Live-Seminare, die über ein Videokonferenztool besucht werden müssen und wo man auch aktiv mit Video und Chatfunktion einbringen kann.

    Klausur, Hausarbeit und mündliche Prüfungen:
    damit schließt man in der Regel eine Lehrveranstaltung bzw. ein Modul ab - meist auch online. In manchen Fällen muss man dazu noch direkt zur Ferununiversität oder zu einem Studienzentrum fahren, wo die Prüfung dann persönlich oder schriftlich abgenommen wird.

    Praktika:
    hier können auch bei Fernstudiengängen Zeiten eines einschlägigen Praktikums nachzuweisen sein, um das Studium abschließen zu können. Meist kann hier auch eine aktuelle (einschlägige) berufliche Tätigkeit angerechnet werden.

    Abschlussarbeiten:
    dies stellt wie in jedem anderen Studium den schriftlichen Abschluss dar, wo überprüft wird, dass man theoretische Inhalte auch angewendet werden können. Oft auch Diplom-, Bachelor-, Masterarbeit oder -thesis genannt.

    Anerkennung:
    Am Arbeitsmarkt sind berufsbegleitende Ausbildungen immer gefragt, weil sie u. A. von Disziplin und guter Selbstorganisation zeugen.
    Jedoch ist es wichtig, gerade bei Studien außerhalb Österreichs auf die Anerkennung der Studienrichtung zu achten bzw. sich zu vergewissern, dann beispielsweise für einen Bachelorstudiengang auch 180 ECTS-Punkte (European Credit Transfer System) und für einen Masterstudiengang 120 ECTS-Punkte ausgewiesen werden.

    Förderungen:
    Sollte ein Anspruch auf Studienbeihilfe in Österreich bestehen  - Antrag bei der Stipendienstelle www.stipendium.at – so kann dieses grundsätzlich auch als sogenanntes "Mobilitätsstipendium" in einem Land des Europäischen Wirtschaftsraumes (EWR) oder in der Schweiz angesucht werden.
    Speziell für Fernuniversitäten, die nicht in Österreich sind, jedoch mit einer österr. postsekundären Bildungseinrichtung kooperieren, kann eine Studienunterstützung beantragt werden.
    Weitere Fördermöglichkeiten für Studien im Ausland können unter grants.at abgefragt werden.
    Um auch wirklich das passende Studium und die dazugehörige Förderung zu finden, kann ein Termin in der Bildungsberatung sicher nicht schaden. Unsere Berater:innen helfen dir dabei, einen Überblick zu bekommen um gut in das Studienleben einzusteigen!

    Die Informationen wurden von BiBer recherchiert und sind auch auf deren Webseite zu finden:  https://www.biber-salzburg.at/information/studium/fernstudium

    Zuletzt aktualisiert: August 2025 von BiBer Bildungsberatung