Die kleinste Familie der Welt
Buchtipp
Die kleinste Familie der Welt. Vom spannenden Leben allein mit Kind
von Bernadette Conrad
Bernadette Conrad hat sich auf den Weg zu Ein-Eltern-Familien gemacht, hat mit alleinerziehenden Müttern beziehungsweise Vätern Kaffee getrunken, ist mit ihnen und den Kindern spazieren gegangen, hat viel gesehen und einiges davon aufgezeichnet.
Zuvor stellt sie eines klar: Elternpaare sollen hier in ihrer Bedeutung keinesfalls geschmälert werden, aber die anderen, die Alleinerzieher_innen eben auch nicht! Bernadette Conrad geht es um die Dynamik, den Umgang mit Freiheit und Schutz in Mini-Familien: Wie gelang es ihr – und manchmal auch nicht – den Gefühlsausbrüchen ihrer Tochter angemessen zu begegnen? Wie schaffte sie es, zu arbeiten und ihr Kind gut zu versorgen, wann fehlte ein ausgleichender Erwachsener und wie kam sie zu ihrer Weihnachtsfamilie?
Persönlicher Eindruck
Ja, es gibt sie, die Erwachsenen, die Kinder einfach lieben können, ohne mit ihnen verwandt sein zu müssen. Hier wird keine Situation schöngeredet, nur dürfen auch schöne Situationen, glückliche Momente auch sein, müssen nicht sofort relativiert werden. Mit der Autorin zu Cornelia Funke zu reisen, die durch den plötzlichen Tod ihres Mannes zur Alleinerzieherin mit zwei Pubertierenden in L. A. wurde und ihr auf diversen Reisen durch die USA zu folgen, ist faszinierend und anregend.
Hier will niemand werten oder bewerten, wohl aber klar aufzeigen, was es heißt, allein erziehend zu sein:
„Ich möchte Auskunft geben über die Vielfalt in Alleinerziehenden-Familien und Türen zu neuen Aspekten aufstoßen.“
Verlag
btb. Verlag
Zusätzliche Infos
Bernadette Conrad ist Literatur- und Reisejournalistin, hat unter anderen das Buch „Die vielen Leben der Paula Fox“ geschrieben und, ja, genau so, sie ist Alleinerzieherin. Obwohl sie für renommierte Zeitungen wie „Die Zeit“ oder die „NZZ“ reist und schreibt, ist es ihr gar nicht fremd, mit prekären Lebenssituationen konfrontiert zu sein.
Dieser Text ist unter CC BY 4.0 International lizenziert.
Autorin
Christina Repolust
Liest gern und viel, fotografiert ebenfalls gern und derzeit zu wenig. Hätte sie nicht mit 17 die richtigen Menschen getroffen und wäre sie nicht widerständig, hätte sie nicht nach der Handelsschule noch drei Jahre die Handelsakademie besucht und schon gar nicht gewagt, Germantistik und Publizistik in Salzburg zu studieren. "Ich weiß, woher ich komme und das ich einen weiten Weg hinter mir habe. Deshalb setze ich auf Bildung, Bestärkung junger Menschen, Reich und Schön interessiert mich so ganz und gar nicht!"
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