Die Pause wird salonfähig

Warum wir uns manchmal die Zeit nehmen sollten um über uns selbst nachzudenken, über unsere Erfolge wie auch Niederlagen und wie sich das positiv auf unser Berufsleben auswirken kann.

Sind es nicht immer die kleinen Dinge, die Plauderei beim Bäcker ums Eck, das Schaumbad am Abend, das Feierabendbier…, die in stressigen Zeiten als erstes der Arbeit weichen? Darum sollten jene kostbaren, freien Minuten gelegentlich für eine Reflexion der persönlichen Höhen und Tiefen vergangener Berufsentscheidungen genutzt werden.

Von Carmen Bayer |
iStock Visivasnc pause

Sei dein eigener Meister

Mit sich selbst wertschätzend umzugehen? Das klingt nach Klischee und eh gut gemeinten Ratschlägen aus der Selbsthilfe-Ecke denkst du? Und doch liegt genau darin der Schlüssel zur gelungenen Reflexion. Es spielt keine Rolle wie fundamental falsch eine Entscheidung war, es ist ohnehin zu spät. Warum sich also weiterhin Vorwürfe machen? Durchatmen, ankerkennen und mit sich selbst freundlich sein. Denn Fehler passieren und sie sind wichtige Lehrmeister. Die Frage ist vielmehr: wie gehe ich mit mir um, wenn ich den Fehler bemerke und was lerne ich daraus?

Es geht nicht um die Frage, ob alles nach Plan verlaufen ist. Das tut es nämlich selten. Der eigentliche Glücksfaktor der Übung ist die Erkenntnis, dass man im Grunde dennoch freundlich mit sich ist. Höre hin, sei deine eigene Meisterin – du  wirst überrascht sein, wie gut du darin bist.

You are awesome

Ob du arbeitssuchend, berufstätig oder veränderungswillig bist, eines sollte dir klar sein: Du bist großartig. Sei da draußen bescheiden, dreist, grantig – spiele deine Rolle, aber hab den Mut, dir selbst gegenüber ehrlich zu sein. Erlaube dir gelegentlich ein paar wohltuende Worte, lobe dich. Eigenlob duftet nach Zufriedenheit.

Es ist eben alles relativ.

Veränderungen - sei es eine neue Ausbildung, Kündigung oder Erneuerungen im Arbeitsprozess dank Digitalisierung - sind furchteinflößend und können uns aus der Fassung bringen. In jenen Momenten kommt es nur auf eine Kleinigkeit an: Nichts überstürzen. Verurteile niemanden übereilt, auch nicht dich selbst.

Halte dich stattdessen an eine Weisheit Buddhas: „Wenn du ein Problem hast, versuche es zu lösen. Kannst du es nicht lösen, dann mache kein Problem daraus.“

Gönn dir also bei Gelegenheit kurze Momente der Reflexion, frag dich, was hinter deinen Entscheidungen steckt. Bewerte dich nicht sondern ergründe die Triebfeder deines Handelns und deiner Bildungs- und Berufsentscheidungen – dahinter kann sich eine neue Schaffenslust verbergen.

Dieser Text ist zuerst in den Salzburger Nachrichten erschienen. Wir freuen uns, ihn auch hier veröffentlichen zu können.

CC BY

Dieser Text ist unter CC BY 4.0 International lizenziert.

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von Carmen Bayer
Carmen Bayer

Autorin

Carmen Bayer

Carmen Bayer, Sprecherin der Salzburger Armutskonferenz, wundert sich oft über gesellschaftliche Entwicklungen und schreibt darüber. Nebenher studiert sie Politikwissenschaften und verbringt ihre freie Zeit bevorzugt mit Büchern, Musik und sehr gerne auch mit gutem Essen. Sprachlos ist sie eher selten.

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Mit der Altersteilzeit können ältere Arbeitnehmer:innen ihre Arbeitszeit reduzieren, ohne negative Auswirkungen auf die künftige Pensions- oder Abfertigungshöhe.

Die Beiträge zur Kranken-, Pensions- und Arbeitslosenversicherung werden vom Arbeitgeber/der Arbeitgeberin weiter in der bisherigen Höhe bezahlt.

Die Altersteilzeit ermöglicht einen gleitenden Übergang in die Pension.

Voraussetzungen:

  • Vereinbarung mit dem Arbeitgeber/der Arbeitgeberin (kein Rechtsanspruch)
  • Verringerung der Wochenarbeitszeit um 40 bis 60 %
  • ca. 50 % des Lohnverlustes wird über das Altersteilzeitgeld des AMS ausgeglichen
  • vor Beginn der Altersteilzeit muss die Beschäftigung mind. 60% der kollektivvertraglichen wöchentlichen Normalarbeitszeit betragen (für die Dauer von 12 Monaten)
  • frühestmöglich Antritt: 5 Jahre vor Regelpensionsalter (gilt bis Ende 2025, danach reduziert sich der frühestmögliche Antritt stufenweise auf 3 Jahre ab 2029)
  • mind. 15 Jahre arbeitslosenversicherte Beschäftigung in den letzten 25 Jahren (stufenweise Erhöhung auf 17 Jahre bis 2029)

2 verschiedene Modelle:

  • Kontinuierliche Altersteilzeit: wöchentliche Reduzierung der Arbeitszeit für die gesamte Laufzeit
  • Geblockte Altersteilzeit: auf einen Block Normalarbeitszeit folgt eine Freizeitblock (dieser darf nicht länger als 2,5 Jahre dauern). Für die Freizeitphase muss eine Ersatzarbeitskraft eingestellt werden. Dieses Modell läuft 2029 aus.

Vorteile:

  • Arbeitnehmer:innen können länger in Beschäftigung gehalten werden
  • ein Teil des Gehalts wird durch das Altersteilzeitgeld des Arbeitsmarktservice finanziert

Links:

Altersteilzeitrechner AK

Altersteilzeit Info AK

Altersteilzeit österreich.gv.at

AMS Altersteilzeitgeld

WKO Altersteilzeit

ÖGB Altersteilzeit

Erstellt am: 12.11.2025 von BiBer Bildungsberatung