Felher machen erlaubt

Ein Hoch auf das Scheitern! Warum wir endlich wieder mehr wagen sollten.

Das einzig Falsche am Versagen ist unser Umgang damit. Anstatt unsere Fehler zu verbergen, sollten wir von ihnen lernen und sie mutig nach außen tragen.

Von Claudia Weiß |
iStock bieshutterb scheitern

Angekommen in der Arbeitswelt war das mit dem Scheitern schon nicht mehr so einfach. Durchschummeln geht hier nicht. Denn vielfach stellen wir spätestens dann fest, dass es im Erwachsenenleben keine Fehlerkultur gibt. Scheitern oder Fehler machen ist ein Makel. Prägt doch das Streben nach der besten Nutzung von Chancen und Gewinnmaximierung nach  wie  vor  unsere Gesellschaft. Scheitern ist da nicht vorgesehen.

Zitat

Ich habe zwar versagt, bin jedoch keine Versagerin.

Die steigenden Anforderungen und die sich ebenso rasch wandelnden Lebenskonzepte wie Rahmenbedingungen zeigen jedoch, dass Scheitern in den letzten Jahren an Aufmerksamkeit gewonnen hat und in der öffentlichen Diskussion Platz findet. Gibt es doch seit Kurzem auch sogenannte "FuckUpNights" - Veranstaltungen, in denen Unternehmerinnen und Unternehmer vor Publikum von ihrem Scheitern erzählen, um eine "Mutkultur" auch in Österreich zu etablieren. Nach dem Motto: ich habe zwar versagt, bin jedoch kein_e Versager_in.

Was also tun, wenn das Leben nicht so spielt, wie wir das gerne hätten?

Manche resignieren, andere strengen sich noch mehr an. Fehler machen gehört zu unserem Leben dazu und wer ständig versucht, Fehler zu vermeiden, verliert die innere Lebendigkeit. Einen Versuch zu wagen und dabei zu scheitern bringt zumindest einen Gewinn an Wissen und Erfahrung. Scheitern als Niederlage zu empfinden verhindert den Blick nach vorne und die Chance auf einen Neuanfang.

Hinfallen, aufstehen, weitergehen

Wie kannst du nach dem Scheitern Lust auf Neues bekommen und Veränderungen wagen?

Wichtig ist, die Niederlage anzunehmen. Ja, es ist schmerzhaft, traurig und oft ein großer Verlust - sich diesen Gefühlen hinzugeben und zu verharren, ändert nichts an der Situation und lässt keinen Raum für den Blick nach vorne oder einen neuen Weg. 

Hol dir Unterstützung, rede über dein Scheitern mit Freund_innen, der Familie, Kolleg_innen. Das macht deinen Blick klarer, hilft bei der Bewältigung der Niederlage und gibt die Gedanken frei für Neues. Auch das Lesen von Literatur zum Thema und Erfahrungsberichte von Menschen, denen es ähnlich ergangen ist, können hilfreich sein. 

Professionelle Beratung findest du bei den Einrichtungen des Netzwerks Bildungsberatung, Frau & Arbeit bietet beispielsweise kostenlose Workshops für Frauen zum Thema, wie "In jeder Krise steckt eine Chance" oder "Nur ned vierefiachtn". 

Dieser Text ist zuerst in den Salzburger Nachrichten erschienen. Wir freuen uns, ihn auch hier veröffentlichen zu können.

CC BY

Dieser Text ist unter CC BY 4.0 International lizenziert.

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von Claudia Weiß
Claudia Weiß

Autorin

Claudia Weiß

Werbefachfrau mit Faible für Schönes aus den Bereichen Schrift, Text und Grafik. Öffentlichkeitsarbeiterin bei Frau & Arbeit, selbstständige Lektorin und Grafikerin. Sehr anfällig für grandiose Magazinlayouts, besondere Covergestaltungen und herausragenden Stil.

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Mit der Altersteilzeit können ältere Arbeitnehmer:innen ihre Arbeitszeit reduzieren, ohne negative Auswirkungen auf die künftige Pensions- oder Abfertigungshöhe.

Die Beiträge zur Kranken-, Pensions- und Arbeitslosenversicherung werden vom Arbeitgeber/der Arbeitgeberin weiter in der bisherigen Höhe bezahlt.

Die Altersteilzeit ermöglicht einen gleitenden Übergang in die Pension.

Voraussetzungen:

  • Vereinbarung mit dem Arbeitgeber/der Arbeitgeberin (kein Rechtsanspruch)
  • Verringerung der Wochenarbeitszeit um 40 bis 60 %
  • ca. 50 % des Lohnverlustes wird über das Altersteilzeitgeld des AMS ausgeglichen
  • vor Beginn der Altersteilzeit muss die Beschäftigung mind. 60% der kollektivvertraglichen wöchentlichen Normalarbeitszeit betragen (für die Dauer von 12 Monaten)
  • frühestmöglich Antritt: 5 Jahre vor Regelpensionsalter (gilt bis Ende 2025, danach reduziert sich der frühestmögliche Antritt stufenweise auf 3 Jahre ab 2029)
  • mind. 15 Jahre arbeitslosenversicherte Beschäftigung in den letzten 25 Jahren (stufenweise Erhöhung auf 17 Jahre bis 2029)

2 verschiedene Modelle:

  • Kontinuierliche Altersteilzeit: wöchentliche Reduzierung der Arbeitszeit für die gesamte Laufzeit
  • Geblockte Altersteilzeit: auf einen Block Normalarbeitszeit folgt eine Freizeitblock (dieser darf nicht länger als 2,5 Jahre dauern). Für die Freizeitphase muss eine Ersatzarbeitskraft eingestellt werden. Dieses Modell läuft 2029 aus.

Vorteile:

  • Arbeitnehmer:innen können länger in Beschäftigung gehalten werden
  • ein Teil des Gehalts wird durch das Altersteilzeitgeld des Arbeitsmarktservice finanziert

Links:

Altersteilzeitrechner AK

Altersteilzeit Info AK

Altersteilzeit österreich.gv.at

AMS Altersteilzeitgeld

WKO Altersteilzeit

ÖGB Altersteilzeit

Erstellt am: 12.11.2025 von BiBer Bildungsberatung