Für den gelungen Wiedereinstieg braucht es Mut, Wissen um die eigenen Fähigkeiten und Offenheit gegenüber neuen Herausforderungen.
So gelingt dein Wiedereinstieg
Wer beruflich nicht erfolgreich oder seit längerer Zeit arbeitslos ist, hat einen schweren Stand in der Gesellschaft. Das wird sich in naher Zukunft kaum ändern und trotzdem sollte der Glaube an sich selbst erhalten bleiben. Denn der wirkt auf jeden Fall positiv auf den Bewerbungsprozess.
Wer Arbeitslosigkeit nicht als Makel sieht und in dieser Zeit aktiv bleibt, sowie sein Wissen auf aktuellem Stand hält, hat gute Chancen, wieder in das Erwerbsleben zurückzukehren.
Wie steige ich wieder ins Berufsleben ein?
Zuerst einmal die eigenen Ressourcen wertschätzen und mit den Anforderungen des Arbeitsmarktes abgleichen: was kann ich, welche Kompetenzen habe ich, was davon lässt sich auch beruflich umsetzen? Ganz wichtig ist, sich mit dem Scheitern auseinanderzusetzen, den Verlust aufzuarbeiten; dafür empfiehlt sich, professionelle Hilfe zu suchen: um Bewerbungsstrategien zu entwickeln und die Chance für berufliche Veränderung zu sehen. Ebenso wichtig ist, die eigenen Netzwerke zu aktivieren.
Auch die Erweiterung der beruflichen Perspektiven hinsichtlich neuer Berufsfelder - sozusagen ein Abstrahieren der Kompetenzen - sollte auf dem Wiedereinstiegsplan stehen. Und so rasch wie möglich die Auseinandersetzung mit dem aktuellen Arbeitsmarkt. Dann kann der neue Arbeitsplatz ein Neubeginn sein, um die eigenen Stärken und Fähigkeiten verstärkt einzubringen. Mit einem persönlichen Profil im Portfolio ist die Arbeitsuche auf jeden Fall leichter.
Nichts verschweigen
Ratsam ist ein offensiver Umgang mit der Arbeitslosigkeit ebenso wie mit Auszeiten. Denn Lücken im Lebenslauf fallen und werfen Fragen auf. Also nicht verschweigen und gleich von vornherein die Zeit(en) ohne Erwerbsarbeit anführen. Im Bewerbungsgespräch kann darauf dann näher eingegangen werden.
Ansonsten gelten für alle dieselben Regeln: die Stellenanzeige genau lesen, den/die Ansprechpartner_in im Unternehmen erfragen, eine Bewerbung nach den neuesten Richtlinien inklusive Motivationsschreiben erstellen und vor allem authentisch sein.
Die Sozialen Netzwerke sollten ebenfalls für die Arbeitsuche genutzt werden. Ein Profil auf LinkedIn hilft beim Vernetzen und macht Arbeitsuchende für potenzielle Arbeitgeber_innen sichtbar. Mit facebook lässt sich das eigene Netzwerk erweitern und manche Unternehmen suchen bereits über diese Medien geeignete Mitarbeiter_innen. Empfehlenswert ist, den eigenen facebook-Eintrag zu überprüfen und zu aktualisieren. Viele Personaler googeln Bewerber_innen erst einmal, um sich ein (virtuelles) Bild machen zu können.
Wo bekomme ich Unterstützung?
Frau & Arbeit bietet für Frauen ausgerichtete Workshops zum Thema Wiedereinstieg nach Karenz im Bundesland Salzburg an, für Frauen 40+ gibt es ein eigenes Angebot www.frau-und-arbeit.at Weitere Workshops von Salzburger Bildungsberatungseinrichtungen, zur Unterstützung des Wiedereinstiegs, findest du unter: bildungsberatung-salzburg.at
Dieser Text ist unter CC BY 4.0 International lizenziert.
Autorin
Claudia Weiß
Werbefachfrau mit Faible für Schönes aus den Bereichen Schrift, Text und Grafik. Öffentlichkeitsarbeiterin bei Frau & Arbeit, selbstständige Lektorin und Grafikerin. Sehr anfällig für grandiose Magazinlayouts, besondere Covergestaltungen und herausragenden Stil.
Wiedereinstieg nach einer Familienphase
Wie kann der berufliche Wiedereinstieg nach einer Familienphase gut gelingen? Je früher mit der Vorbereitung begonnen wird, desto besser! Gutes Zeitmanagement und Organisation sind hierfür gefragt.
Planung
- Gutes Zeitmanagement und Organisation
- Klarheit über den beruflichen Ist-Stand
- In welche Richtung soll es in Zukunft gehen?
Unterstützung
- BerufsInfoZentren bieten eine große Auswahl an Info-Mappen und Broschüren zu Berufen sowie Aus- und Weiterbildungsmöglichkeiten.
- „Wiedereinstieg mit Zukunft“ ist ein Kursangebot, speziell für Frauen. Es unterstützt Wiedereinsteigerinnen beim Einstieg in das Berufsleben, unter anderem durch Selbstlernphasen und Einzel-Coaching-Elemente.
- Arbeitsmarktbezogene Frauenberatungsstellen und die Frauenberufszentren (FBZ) unterstützen durch konkrete Informationen und professionelle Unterstützung bei Fragen zu Kinderbetreuung, Bildung, Jobsuche, bei persönlichen, familiären und rechtlichen Fragestellungen.
Kinderbetreuungsbeihilfe
Diese Förderung können Frauen und Männer erhalten, die einen Betreuungsplatz für ihr Kind benötigen, weil sie
- eine Arbeit aufnehmen wollen,
- an einer arbeitsmarktpolitisch relevanten Maßnahme (z.B. Kurs) teilnehmen wollen,
- sich trotz Berufstätigkeit ihre wirtschaftlichen Verhältnisse grundlegend verschlechtert haben,
- wesentliche Änderungen der Arbeitszeit eine neue Betreuungseinrichtung/-form erfordern,
- die bisherige Betreuungsperson ausfällt.
Das monatliche Bruttoeinkommen der Förderungswerberin/des Förderungswerbers darf EUR 2.700,- nicht übersteigen.
Dauer: Die Beihilfe kann jeweils für 26 Wochen gewährt werden. Die Förderungsdauer je Kind kann (bei Vorliegen der Fördervoraussetzungen) bis zu 156 Wochen betragen.
Hilfreiche Links:
Zuletzt aktualisiert am: 8.7.2024 von BiBer Bildungsberatung
Wiedereingliederungsteilzeit
Nach einem längeren Krankenstand (mind. 6 Wochen) ist die Rückkehr an den Arbeitsplatz oft schwierig. Um Rückfälle zu vermeiden und einen sanfteren Wiedereinstieg in den Berufsalltag zu ermöglichen, gibt es seit 1. Juli 2017 die Wiedereingliederungsteilzeit (WIETZ).
Um wie viel kann ich die Arbeitszeit reduzieren?
- um min. 25% bis max. 50%
Wie steht es um die Entlohnung?
- Sie erhalten ein aliquotes Entgelt für Ihre Tätigkeit, das heißt, wenn Sie Ihre Arbeitszeit um die Hälfte reduzieren, ist Ihr Gehalt auch um 50 % geringer. Bei unregelmäßigem Entgelt wird von einem Durchschnittsentgelt ausgegangen. Zusätzlich bekommen Sie Wiedereingliederungsgeld. Das ist eine Leistung der Krankenversicherung. Sie soll den Einkommensverlust abmildern.
Das Wiedereingliederungsgeld ist so hoch wie das erhöhte Krankengeld, das heißt, Sie bekommen aliquot 60 Prozent von Ihrem bisherigen Brutto-Einkommen plus aliquote Sonderzahlungen.
Welche Schritte muss ich unternehmen, um in Wiedereingliederungsteilzeit gehen zu können?
- Sprich mit deinem Arbeitgeber/ deiner Arbeitgeberin, ob er oder sie dir eine Wiedereingliederungsteilzeit ermöglicht. Gibt es grünes Licht aus deinem Unternehmen, stellt sich die Frage, wer die arbeitsmedizinische Abklärung vornimmt. Das kann eine Ärztin oder ein Arzt im Betrieb oder bei Fit2Work sein.
- Gemeinsam mit Arzt/Ärztin und Arbeitgeber:in erstellst du einen Wiedereingliederungsplan. Auf der Basis des Wiedereingliederungsplans schließt du mit deinem/r Arbeitgeber:in eine Wiedereingliederungsteilzeit-Vereinbarung. Dabei muss der Betriebsrat einbezogen werden, sofern vorhanden.
- Schicke den Wiedereingliederungsplan, die Wiedereingliederungs-Vereinbarung und die ärztlichen Befunde an deine Krankenversicherung und beantrage das Wiedereingliederungsgeld. Das geht ganz formlos mit einem Satz und kann auch von Fit2Work erledigt werden, falls du dort betreut wirst.
- Der chefärztliche Dienst deiner Krankenkasse prüft, ob alle Voraussetzungen passen und informiert dich, ob du die Leistung bekommst.
Hilfreiche Links:
· Wiedereingliederungsteilzeit AK-Salzburg
Zuletzt aktualisiert im Juli 2024 von BiBer Bildungsberatung
Wiedereinstieg nach Arbeitslosigkeit (45+)
Personen über 45, die ein halbes Jahr arbeitslos sind, werden österreichweit mit speziellen Angeboten des AMS gefördert.
Salzburg
Arbeit hat Zukunft (AhZ): Kostenlose Beratung und Unterstützung für arbeitssuchende Personen sowie für jene, die sich beruflich neu orientieren möchten.
Die individuell zugeschnittenen Einzelcoachings beinhalten:
- eine umfassende berufliche Situationsanalyse
- Unterstützung bei der Erstellung professioneller Bewerbungsunterlagen
- sowie bei zielgerichteten Bewerbungsaktivitäten.
Zur Website: Arbeit hat Zukunft
Wien
Early Intervention 50+ : bietet arbeitsuchenden Personen über 50 Jahren Beratung, Vermittlungsunterstützung und Unterstützung bei der Arbeitsuche. Beratungen sind in folgenden Sprachen möglich: Deutsch, Englisch, Bosnisch / Kroatisch / Serbisch, Türkisch, Russisch, Ungarisch und Ukrainisch.
Kontakt: Tel.: 01 9346590, E-Mail: office@move-ment.at
Zur Webiste: Early Intervention
BBE 50+, Zentrum für Kompetenz und Erfahrung: ist eine Beratungs- und Betreuungseinrichtung für Personen 50+, die beim AMS Wien als arbeitssuchend vorgemerkt sind.
Unterstützung in Form von:
- einer persönlichen Age-Beraterin / einem persönlichen Age-Berater,
- individueller Beratung,
- Firmenkontakte mit Interesse an Arbeitnehmer_innen der Altersgruppe 50+,
- Einzelgesprächen, für einen Zeitraum von durchschnittlich 6 Monaten.
Zur Website: BBE50+
Neue Wege für Personen ab 30 Jahre: unterstützt als arbeitsuchend vorgemerkte Personen ab diesem Alter.
Angebote:
- Unterstützung bei der Arbeitssuche
- Absolvierung von individuell zusammengestellten Modulen
- Erstellung eines Kompetenzprofils
- Begleitende Unterstützung durch BetriebskontakterInnen und Einzelcoaches
- Vermittlung in den Arbeitsmarkt
- Individuelle Qualifizierung
Hilfreiche Links:
Kärnten
Chance Ältere: bietet Personen über 55 Jahren die Möglichkeit, sozialpädagogisch begleitet eine Anstellung bei einem gemeinnützigen Dienstgeber bis zum „offiziellen“ Pensionsantritt zu erhalten.
Zur Website: Chance Ältere/4everjoung.at
Steiermark
STOP and GO! 45+: Abklärung und Vermittlung ist eine individuelle Beratung speziell für arbeitsuchende Personen über
45 Jahre, mit dem Ziel, gemeinsam berufliche Perspektiven zu erarbeiten und Lösungswege zu finden, um
wieder rasch am Arbeitsmarkt Fuß zu fassen.
Zur Website: STOP&GO Abklärung,STOP&GO Vermittlung
Zuletzt aktualisiert am: Juni 2024
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