Unnachgiebigkeit, Hartnäckigkeit, Beharrlichkeit – ohne freundschaftliche Übertreibung beschreiben diese Worte große Teile der Persönlichkeit unseres Autors Helmut Moser. In seinen Texten schreibt er über Momente der Ernüchterung und Frustration bei Bewerbungsprozessen und langer Arbeitslosigkeit. Aufgeben käme ihm dennoch nie in den Sinn.
Nie Nichtstun!
Heute haben wir sozusagen Plätze getauscht, ich schreibe diesmal über ihn und er liest sich hinterher das Geschriebene ganz genau durch – obwohl er eigentlich auch sonst für seinen genauen Blick bekannt ist.
Das Interview
Ein schöner Platz sollte es sein. Nah an der Natur und bodenständig, wie Helmut. Im Nonntal sind wir fündig geworden, hier sitzen wir auf einer Bank, schauen ins Grüne und er beginnt zu erzählen.
Helmut im Interview!
Der Bildungsweg
Nachdenklich beschreibt Helmut seinen Bildungsweg: der klassische Werdegang. Hauptschule dann die Polytechnische Schule und schließlich eine Lehre als Maurer im elterlichen Betrieb. Nach einem Arbeitsunfall kommt die Umschulung im Rahmen der AUVA zum technischen Zeichner. Dieser Beruf bereitet ihm auch viele Jahre Sicherheit und Freude. Und dennoch verliert er immer wieder die Stelle, häufig wegen Outsourcings: "Wir verlegen die Produktion nach Polen und wünschen Ihnen alles Gute für Ihre Zukunft." Sätze wie jener sind Helmut nicht fremd. Von Mal zu Mal wird es aber schwerer in dieser Sparte eine neue Anstellung zu finden – die Zeit der Arbeitslosigkeit beginnt sich auszudehnen.
In Bewegung bleiben
Wenn keine Arbeit zu finden ist dann muss etwas anderes her. Etwas mit dem Potential die Lage für Arbeitssuchende zu verbessern. Etwas, wo man Dinge verändern kann. Dank seiner vielen Kontakte und seines Engagements landete Helmut nicht nur als Autor im Bildungsbuch sondern wird auch zum Co-Forscher am ifz-Salzburg. Im Rahmen dieser Forschung, die sich der Wirksamkeit der Maßnahmen von Arbeitsmarkt- und Sozialpolitik widmete, wurden neben Workshops mit weiteren Arbeitssuchenden auch Interviews mit AMS-Mitarbeiter_innen, Führungskräften und Politiker_innen durchgeführt. Helmut war mit seinen treffsicheren Fragen immer mit dabei. Mehr Informationen zur Forschung findest du in der ifz-Broschüre: Arbeitslos - nicht ahnungslos.
Inzwischen ist die Studie abgeschlossen und dennoch ist nichts mehr wie es vorher war. Helmut weiß jetzt, dass seine Zeit in der Technik vorbei ist. Inspiriert durch die Tätigkeit am ifz und das Schreiben wagt es Helmut, sich nochmal völlig neu zu orientieren. Mit Menschen statt mit Maschinen zu arbeiten ist sein Ziel.
Es liegt noch ein spannender Bildungsweg vor Helmut und in einer Sache darfst du dir sicher sein: das Bildungsbuch wird darüber schreiben.
Was macht Helmut aus?
Deine Wünsche für die Zukunft?
Gesund bleiben und die nächsten 15 Jahre noch von der Arbeit leben zu können.
Was magst du?
Ich mag, dass ich mich mit Menschen umgebe die mir guttun.
Was ärgert dich?
Unsere wirtschaftliche und arbeitsmarktpolitische Situation in Österreich, weil`s nit so sein hätt müssen.
Dein Rat?
Wir sollten das Miteinander zwischen Jung und Alt neu lernen – in Betrieben aber auch zu Hause.
Dieser Text ist unter CC BY 4.0 International lizenziert.
Autorin
Carmen Bayer
Carmen Bayer, Sprecherin der Salzburger Armutskonferenz, wundert sich oft über gesellschaftliche Entwicklungen und schreibt darüber. Nebenher studiert sie Politikwissenschaften und verbringt ihre freie Zeit bevorzugt mit Büchern, Musik und sehr gerne auch mit gutem Essen. Sprachlos ist sie eher selten.
Wiedereinstieg nach Arbeitslosigkeit (45+)
Personen über 45, die ein halbes Jahr arbeitslos sind, werden österreichweit mit speziellen Angeboten des AMS gefördert.
Salzburg
Arbeit hat Zukunft (AhZ): Kostenlose Beratung und Unterstützung für arbeitssuchende Personen sowie für jene, die sich beruflich neu orientieren möchten.
Die individuell zugeschnittenen Einzelcoachings beinhalten:
- eine umfassende berufliche Situationsanalyse
- Unterstützung bei der Erstellung professioneller Bewerbungsunterlagen
- sowie bei zielgerichteten Bewerbungsaktivitäten.
Zur Website: Arbeit hat Zukunft
Wien
Early Intervention 50+ : bietet arbeitsuchenden Personen über 50 Jahren Beratung, Vermittlungsunterstützung und Unterstützung bei der Arbeitsuche. Beratungen sind in folgenden Sprachen möglich: Deutsch, Englisch, Bosnisch / Kroatisch / Serbisch, Türkisch, Russisch, Ungarisch und Ukrainisch.
Kontakt: Tel.: 01 9346590, E-Mail: office@move-ment.at
Zur Webiste: Early Intervention
BBE 50+, Zentrum für Kompetenz und Erfahrung: ist eine Beratungs- und Betreuungseinrichtung für Personen 50+, die beim AMS Wien als arbeitssuchend vorgemerkt sind.
Unterstützung in Form von:
- einer persönlichen Age-Beraterin / einem persönlichen Age-Berater,
- individueller Beratung,
- Firmenkontakte mit Interesse an Arbeitnehmer_innen der Altersgruppe 50+,
- Einzelgesprächen, für einen Zeitraum von durchschnittlich 6 Monaten.
Zur Website: BBE50+
Neue Wege für Personen ab 30 Jahre: unterstützt als arbeitsuchend vorgemerkte Personen ab diesem Alter.
Angebote:
- Unterstützung bei der Arbeitssuche
- Absolvierung von individuell zusammengestellten Modulen
- Erstellung eines Kompetenzprofils
- Begleitende Unterstützung durch BetriebskontakterInnen und Einzelcoaches
- Vermittlung in den Arbeitsmarkt
- Individuelle Qualifizierung
Hilfreiche Links:
Kärnten
Chance Ältere: bietet Personen über 55 Jahren die Möglichkeit, sozialpädagogisch begleitet eine Anstellung bei einem gemeinnützigen Dienstgeber bis zum „offiziellen“ Pensionsantritt zu erhalten.
Zur Website: Chance Ältere/4everjoung.at
Steiermark
STOP and GO! 45+: Abklärung und Vermittlung ist eine individuelle Beratung speziell für arbeitsuchende Personen über
45 Jahre, mit dem Ziel, gemeinsam berufliche Perspektiven zu erarbeiten und Lösungswege zu finden, um
wieder rasch am Arbeitsmarkt Fuß zu fassen.
Zur Website: STOP&GO Abklärung,STOP&GO Vermittlung
Zuletzt aktualisiert am: Juni 2024
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