Gesunde Arbeitsplätze – für jedes Alter!

Worauf es bei der Zusammenarbeit der Generationen ankommt.

Was bedeutet denn der Begriff Generation und wie beeinflusst dieser die Arbeitswelt. Wo muss man in der Arbeit ansetzen, damit Generationen gerne und gesund arbeiten können?

Von Karin Hagenauer, AK-Salzburg (Gastautor:in) |
Generationen Arbeiten monkeybusinessimages

In der Arbeitswelt treffen derzeit vier Generationen aufeinander: Die Baby Boomer und die Generationen X, Y und Z. Daraus entsteht Vielfalt, die man als Chance nutzen kann. Gleichzeitig bringt es aber auch mehr Komplexität in der Arbeitswelt.

Eine Herausforderung für die Unternehmen, will man allen Beschäftigten optimale Rahmenbedingungen für gesundes und sicheres Arbeiten bieten. Eine Herausforderung auch für alle Beschäftigten, für die es gilt, die jeweils anderen Altersgruppen in ihren Stärken, Fähigkeiten und Werten anzuerkennen.

Kann man die Menschen die in einer bestimmten Zeit geboren wurden überhaupt in einen Topf werfen?

Sind wir alle gleich?

Natürlich geht jede*r Einzelne unterschiedlich mit Herausforderungen und Stressoren um und entwickelt dadurch Individualität. Aber: Menschen die zu ähnlichen Zeitpunkten, in ähnlichen Regionen geboren sind, werden alle in der Jugend durch dieselben Ereignisse geprägt. Diese Erlebnisse formen den Sozialcharakter, der wiederum Einfluss auf die Arbeitswerte hat.

Diese unterschiedlichen Arbeitswerte zum Beispiel was die Bedeutung von Arbeit im Leben betrifft, können zu Konflikten führen. Insgesamt aber, sind die Generationenkonflikte in Unternehmen nicht so stark ausgeprägt, wie das zum Beispiel in Familien oder im öffentlichen Raum der Fall ist. Fragt man jüngere Menschen, sehen sie mehr Konflikte in der Arbeitswelt als Ältere.
Streitthemen sind dabei vor allem Arbeitsdisziplin, Führungsstil und die Einführung neuer Technologien. Jene zwei Werte die allen Generationen gleich wichtig sind, sind Arbeitsplatzsicherheit und Sinnfindung in der Arbeit.

Doch welche Rahmenbedingungen gilt es in den Betrieben zu gestalten, damit Baby Boomer, Generation X, Y und Z gesund und gerne zusammen arbeiten können?

Wie geht miteinander?

  1. Die Führung
    Führungskräfte gestalten Arbeit. Sie fördern Entwicklung und schaffen Gestaltungsspielräume. Es gilt ganz generell Belastungen für alle abzubauen und Ressourcen aufzubauen. Dies kann zum Beispiel durch die Arbeitsplatzevaluierung erfolgen, bei der auch der Einsatz der Arbeitskräfte entsprechend ihres Alters bewertet wird, aber auch durch die Analyse der Arbeitsbedingungen hinsichtlich psychischer Belastung. Wichtig ist, dass Menschen von der Führung nicht über die Generationszugehörigkeit angesprochen werden, sondern immer als Individuum, in ihrer ganz persönlichen Lebenssituation.
  2. Zeit und Raum für Weiterbildung
    Ältere Arbeitnehmer*innen lernen anders als Jüngere. Es gibt keine Altersgrenze beim Lernen, sondern lediglich schlecht vermittelte Inhalte. Lernbarrieren basieren oft auch auf früheren negativen Erfahrungen. Deshalb ist es wichtig, Bedenken zu diskutieren. Als Form haben sich zum Beispiel Lernpatenschaften bewährt.
  3. Die Gesundheit
    Ein dritter Bereich, den es beim generationenübergreifenden Arbeiten zu gestalten gilt, ist die Gesundheit. Und zwar nicht als einmalige Aktion im Betrieb, sondern als in der Unternehmenskultur verankertes Ziel. Gesundheit ist einer der vier tragenden Säulen zum Erhalt der Arbeitsfähigkeit. Hier sind alle Maßnahmen des Arbeitnehmer*innenschutzes sowie der betrieblichen Gesundheitsförderung zu nennen.
    Für beides gilt: Nicht einzelne Aktionen führen zum Erfolg, sondern Gesundheit für die Beschäftigen muss Teil der Unternehmenskultur sein und in Prozessen abgebildet sein.
  4. Organisation
    Ein vierter, wesentlicher Bereich der zum Erhalt der Arbeitsfähigkeit aller beiträgt, ist jener der Arbeitsorganisation. Hier stellen sich Fragen nach passendem Arbeitsinhalt, nach der Arbeitszeit, der Arbeitsmenge, der Arbeitsumgebung oder auch der zur Verfügung stehenden Arbeitsmittel. Das sind alles klassischen Themen der Arbeitsplatzevaluierung. Ansatzpunkte könnten hier zum Beispiel belastungsrelevante Tätigkeitswechsel, die Anpassung von Arbeitszeiten und Pausen, mehr Übernahme von Verantwortung oder alternsgerechte Berufsverläufe sein.

Das AK Referat für Arbeitnehmer*innenschutz steht dir in allen Fragen zu altersgerechter Arbeit oder der Umsetzung von generationenübergreifenden Arbeiten im Betrieb zur Verfügung.

Weitere Infos: www.arbeitundalter.at, eine Informationsseite der Sozialpartner (AK, ÖGB, WK und IV) zu Tipps und Lösungen zum alternsgerechten Arbeiten.

CC BY

Dieser Text ist unter CC BY 4.0 International lizenziert.

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Eine Lehre ist grundsätzlich in jedem Alter möglich, wenn die Schulpflicht erfüllt wurde (9 Jahre).

Wenn Erwachsene sich für eine Lehre entscheiden, können sich die Rahmenbedingungen für die Ausbildung jedoch verändern.

Wenn Personen bei Ausbildungsbeginn über 18 Jahre alt sind, können folgende Wege passend sein:

  • Ausnahmsweise Zulassung zur Lehrabschlussprüfung:
    für Erwachsene, die die erforderlichen Fertigkeiten und Kenntnisse im angestrebten Lehrberuf nachweisen können (z.B. mit einschlägiger Anlern- oder Hilfskrafttätigkeit mindestens im Ausmaß der Hälfte der Zeit für den entsprechenden Lehrberuf)
  • eine verkürzte Lehrzeit:
    für Personen mit Fachschulabschluss, anderem Lehrabschluss oder Matura
  • Projekt "Du kannst was!" der Arbeiterkammern Österreich (außer Niederösterreich):
    für Personen, über 22 Jahre, mit mehrjähriger Berufserfahrung, die in einem 4-stufigen Verfahren für eine begrenzte Liste an Lehrberufen unkompliziert zu einem Lehrabschluss kommen können. https://sbg.arbeiterkammer.at/dukannstwas
  • "Duale Akademie" der Wirtschaftskammer Österreich:
    für AHS-Maturant:innen, die in zwei bis maximal drei Jahren eine maßgeschneiderte Ausbildung zur Fachkraft mit Lehrabschluss aus einer Liste an zukunftsorientierten Berufen erhalten. https://www.dualeakademie.at/salzburg/home.html

Fördermöglichkeiten:

Je nach Alter, Erwerbstätigkeit, Bildungsabschluss etc. gibt es für Personen über 18 Jahre unterschiedliche Möglichkeiten, die Lehrausbildung zu fördern (z.B. durch AMS oder WKO). Zudem kann eine Lehre auch im Rahmen der arbeitsplatznahen Qualifizierung (AQUA) absolviert werden, wo die Kosten für die Deckung des Lebensunterhalts gesichert sind.

Für die Förderung ist es nötig, beim AMS lehrstellensuchend gemeldet zu sein.

Ergänzung Salzburg:
Für einen umfassenden Überblick über deine Fördermöglichkeiten bitte Kontakt bei der BiBer Bildungsberatung www.biber-salzburg.at und unter BILDUNGSLINE: 0800 208 400 // frage@bildungsberatung-salzburg.at

Ergänzung Kärnten: 
Kontakt bei WKO: Daniela Wilhelmer - Mitarbeiter:in - WKO
Kompetenz mit System (KmS) » Ausbildung nachholen | AMS

Weitere Informationen:
Lernunterlagen: Home - lap.at

(Erstellt am 25.03.2024 von Laura Eder, BA, BiBer Bildungsberatung, ergänzt 2025 von den Netzwerken in den Bundesländern)