Alles über die Ausbildungspflicht bis 18

Idee und Ziel der verpflichtenden Ausbildung für junge Menschen in Österreich

Ausbildungspflicht bis 18 – was heißt das eigentlich? Womöglich tauchen gleich einige Fragen auf: „Was habe ich als Jugendliche/r für Pflichten? Was bedeutet das für mich genau? Wie läuft das Ganze ab?“ Wir erklären hier genau, was die Ausbildungspflicht für dich und deine Eltern bzw. Erziehungsberechtigten bedeutet.

Von Marie Bohm |
Ausbildungspflicht bis 18

Hinter dem Begriff Ausbildungspflicht verbirgt sich eine tolle Idee, welche Dir vor allem Sicherheit und bessere Jobaussichten bieten soll. Menschen ohne abgeschlossene Berufsausbildung verdienen meist weniger und sind weit häufiger von Arbeitslosigkeit betroffen. Um dem positiv vorzubeugen, gibt es seit dem Schuljahr 2016/2017 eine Ausbildungspflicht für alle Jugendlichen bis zur Vollendung des 18. Lebensjahres, die sich dauerhaft in Österreich aufhalten. Wie sie funktioniert, warum sie Sinn macht und was passieren wird, wenn du dieser Pflicht nicht nachkommst, erklärt uns Marie Bohm vom BIFO – Beratung für Bildung und Beruf in Vorarlberg.

Was ist die Ausbildungspflicht bis 18?

Die Ausbildungspflicht bis 18 ist seit 2016 gesetzlich verankert und bedeutet, dass alle Menschen unter 18 Jahren nach der Pflichtschule eine weiterführende Schule oder eine Ausbildung machen müssen. Dies gilt für Jugendliche, die ständig in Österreich wohnen.

Warum gibt es die Ausbildungspflicht bis 18?

Die Ausbildungspflicht ist eine Art Sicherheitsnetz. Die meisten Jugendlichen machen nach der Pflichtschule eine Lehre oder gehen weiter in die Schule. Einige Jugendliche machen das nicht. Sie brechen die Schule oder Lehre ab, haben eine Hilfsarbeit oder machen einfach gar nichts.

Das kann schwere, lebenslange Folgen haben. Menschen mit geringer Ausbildung können später leicht arbeitslos werden oder nur eine Hilfsarbeit ausüben. Sie haben meistens auch weniger Möglichkeiten, sich ihren Job auszusuchen.

Das Einkommen von Menschen mit wenig Ausbildung bleibt häufig ihr ganzes Leben lang gering, auch in der Pension. Das bedeutet, dass sie sich weniger leisten können und oft nicht das Leben führen können, das sie sich wünschen. Reisen, Kino, Konzerte, Sport, ein Haustier – vieles ist zu teuer und bleibt unerreichbar.

Was bedeutet die Pflicht zur Ausbildung für mich als Jugendliche/r?

Ganz einfach: du musst auch nach der Pflichtschule (9 Jahre) eine Ausbildung absolvieren. Das kann eine weiterführende Schule, eine Lehre oder eine andere Ausbildung sein. Hier findest du eine Liste an Möglichkeiten, die dafür in Frage kommen: https://ausbildungbis18.at/fuer-jugendliche/

Wenn du dir nicht sicher bist, was das Passende ist und/oder du Unterstützung brauchst, hilft dir auch das Jugendcoaching in deinem Bundesland (Kontaktmöglichkeiten unten).

Was heißt das für meine Eltern/ Erziehungsberechtigten?

Die Eltern sind verpflichtet, zu melden, wenn ihr Kind seit vier Monaten keine Schule oder Ausbildung besucht. Wenn sie das nicht tun, kann es zu Strafen oder sogar einer Anzeige kommen. Wenn es bereits vorher Schwierigkeiten gibt, am besten möglichst frühzeitig mit der Koordinierungsstelle Kontakt aufnehmen.

Wie läuft das ab? Wer kontaktiert mich?

Wenn Jugendliche die Ausbildungspflicht nicht erfüllen (also seit vier Monaten keine Schule oder Ausbildung besuchen), scheint das im Meldesystem der jeweiligen KOST (Koordinierungsstelle Ausbildung bis 18) auf. Diese kontaktiert dann dich und deine Eltern/Erziehungsberechtigten.

Wie viel Zeit habe ich zwischen Abbruch und Antritt einer neuen Ausbildung?

Du hast grundsätzlich vier Monate Zeit, um dir eine neue Ausbildung oder sonstige Maßnahme zu suchen. Wenn das nicht funktioniert und du Hilfe brauchst, melde dich bei der Koordinierungsstelle in deinem Bundesland. Die Jugendcoaches helfen dir dann dabei, das Richtige für dich zu finden und einen Plan für die nächsten Schritte zu machen.

CC BY

Dieser Text ist unter CC BY 4.0 International lizenziert.

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von Marie Bohm
Marie Bohm

Autorin

Marie Bohm

Marie Bohm hat Kommunikationswissenschaft studiert und ist im BIFO Vorarlberg in der Öffentlichkeitsarbeit tätig. Seit sie 15 Jahre alt ist, hat sie sich schon in den unterschiedlichsten Jobs ausprobiert, ist am liebsten sportlich in der Natur unterwegs und hat sich gerade nebenberuflich den Wunsch eines Psychologie-Studiums erfüllt. Neue Dinge ausprobieren und lebenslanges Lernen wird bei ihr mit Leidenschaft gelebt.

InfoboxAusbildungspflicht bis 18

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Die Ausbildung bis 18 ist eine Initiative der österreichischen Bundesregierung mit dem Ziel, alle Jugendlichen zu einer über den Pflichtschulabschluss hinausgehenden Qualifikation hinzuführen und einem frühzeitigen Ausbildungsabbruch entgegenzuwirken. Mit 1. August 2016 ist in Österreich das Ausbildungspflichtgesetz (APflG) in Kraft getreten.

Seit Ende des Schuljahres 2016/2017 betrifft die Ausbildungspflicht alle Jugendlichen bis zur Vollendung des 18. Lebensjahres, die die allgemeine Schulpflicht erfüllt haben und sich dauerhaft in Österreich aufhalten.

Fragen und Antworten zu Ausbildung bis 18: https://ausbildungbis18.at/fragen-und-antworten/

Ausbildung bis 18 - Service- und Informationsseite

Tel.: 0800 700 118 (Kostenlos aus ganz Österreich)

https://ausbildungbis18.at/ - unter „Koordinierungsstellen“ findest du alle Kontaktdaten für dein Bundesland

Jugendcoaching

https://www.neba.at/jugendcoaching

Zuletzt kontrolliert: August 2025 von BiBer Bildungsberatung

InfoboxPflichtschulabschluss

Inhalt anzeigen

Pflichtschulabschluss

Für viele Ausbildungen in Österreich ist ein Pflichtschulabschluss notwendig.

Voraussetzungen:

  • Mindestalter 16 Jahre bei der ersten Prüfung
  • Abgeschlossene Schulpflicht - (9 Jahre) mit negativen HS, NMS oder ASO/SPZ/ZIS Abschluss bzw. Schulaustritt

Gut zu wissen...

In Salzburg bieten BFI, Einstieg GmbH, und VIELE Vorbereitungskurse auf den Pflichtschulabschluss an.

  • Kurse gibt es vormittags, nachmittags oder abends und auch in den Regionen!
  • Es entstehen keine Kosten.  
  • Es müssen Prüfungen in 4 Pflichtfächern (Deutsch-Kommunikation und Gesellschaft, Englisch-Globalität und Transkulturalität, Mathematik, Berufsorientierung) und 2 Wahlfächer (Natur & Technik, Gesundheit & Soziales, Kreativität & Gestaltung, weitere Sprache) absolviert werden.
  • Bereits positive Unterrichtsfächer können angerechnet werden.
  • Das BFI bietet auch Brückenkurse an (Dauer: 1 Semester), die auf dein Einstieg in den Pflichtschulabschlusskurs vorbereiten sollen.

Österreichweite Informationen zu Pflichtschulabschlusskursen hier oder direkte Kurssuche unter: https://www.alphabetisierung.at/kurssuche/

Zuletzt aktualisiert im April 2025 von BiBer Bildungsberatung

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InfoboxFernstudium

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Österreich hat selbst keine reine Fernuniversität!
Es besteht seit Jahren eine Zusammenarbeit mit der deutschen FernUniversität Hagen. Sie kooperiert mit der Johannes Kepler Universität in Linz (Fernstudien.at), welche auch Partnerzentren in ganz Österreich betreibt.
Zusätzlich haben auch andere Universitäten und Fachhochschulen in Österreich Fernstudien-Angebote.
Dazu verweisen wir gerne auf die Fernstudien-Datenbank.

Allgemeines zum Fernstudium:
Der Lernort ist meist zu Hause und das Studium wird großteils selbst eingeteilt, was natürlich ein hohes Maß an Disziplin und Durchhaltevermögen verlangt. Dennoch wird man meist gut von den Vortragenden/Professor:innen unterstützt.
Lernunterlagen werden regelmäßig elektronisch (E-Mail, Online-Plattform, Online-Campus,...) oder auch noch per Post zugesandt, und einzelne Module werden dann regelmäßig mit Prüfungen abgeschlossen.
Je nach Hochschule können so tatsächlich komplette Online-Studien angeboten werden - hier kann ein Einstieg ins Studium gegebenenfalls jederzeit erfolgen. Aber auch eine Mischung aus kurzen Präsenzzeiten (meist zu Beginn eines Semester) und anschließend reinen Online-Lernmöglichkeiten ist denkbar - Blended Learning. Hier ist ein Einstieg ins Studium dann meist auch nur im Winter- bzw. Sommersemester denkbar.

Virtueller Seminarraum:
hier werden Lernunterlagen zum jeweiligen Lehrveranstaltung zur Verfügung gestellt und es kann meist via Videovorlesung am Unterricht teilgenommen werden.

Webinare:
sind meist Live-Seminare, die über ein Videokonferenztool besucht werden müssen und wo man auch aktiv mit Video und Chatfunktion einbringen kann.

Klausur, Hausarbeit und mündliche Prüfungen:
damit schließt man in der Regel eine Lehrveranstaltung bzw. ein Modul ab - meist auch online. In manchen Fällen muss man dazu noch direkt zur Ferununiversität oder zu einem Studienzentrum fahren, wo die Prüfung dann persönlich oder schriftlich abgenommen wird.

Praktika:
hier können auch bei Fernstudiengängen Zeiten eines einschlägigen Praktikums nachzuweisen sein, um das Studium abschließen zu können. Meist kann hier auch eine aktuelle (einschlägige) berufliche Tätigkeit angerechnet werden.

Abschlussarbeiten:
dies stellt wie in jedem anderen Studium den schriftlichen Abschluss dar, wo überprüft wird, dass man theoretische Inhalte auch angewendet werden können. Oft auch Diplom-, Bachelor-, Masterarbeit oder -thesis genannt.

Anerkennung:
Am Arbeitsmarkt sind berufsbegleitende Ausbildungen immer gefragt, weil sie u. A. von Disziplin und guter Selbstorganisation zeugen.
Jedoch ist es wichtig, gerade bei Studien außerhalb Österreichs auf die Anerkennung der Studienrichtung zu achten bzw. sich zu vergewissern, dann beispielsweise für einen Bachelorstudiengang auch 180 ECTS-Punkte (European Credit Transfer System) und für einen Masterstudiengang 120 ECTS-Punkte ausgewiesen werden.

Förderungen:
Sollte ein Anspruch auf Studienbeihilfe in Österreich bestehen  - Antrag bei der Stipendienstelle www.stipendium.at – so kann dieses grundsätzlich auch als sogenanntes "Mobilitätsstipendium" in einem Land des Europäischen Wirtschaftsraumes (EWR) oder in der Schweiz angesucht werden.
Speziell für Fernuniversitäten, die nicht in Österreich sind, jedoch mit einer österr. postsekundären Bildungseinrichtung kooperieren, kann eine Studienunterstützung beantragt werden.
Weitere Fördermöglichkeiten für Studien im Ausland können unter grants.at abgefragt werden.
Um auch wirklich das passende Studium und die dazugehörige Förderung zu finden, kann ein Termin in der Bildungsberatung sicher nicht schaden. Unsere Berater:innen helfen dir dabei, einen Überblick zu bekommen um gut in das Studienleben einzusteigen!

Die Informationen wurden von BiBer recherchiert und sind auch auf deren Webseite zu finden:  https://www.biber-salzburg.at/information/studium/fernstudium

Zuletzt aktualisiert: August 2025 von BiBer Bildungsberatung