Auf Linie 150

Es wird euch überraschen, welche Rolle eine Buslinie bei der Integration und Ausbildung von jungen Asylsuchenden spielen kann!

Von Daniela Walkner |
2017 09 25 Bus

Was hat eine Buslinie mit Bildung zu tun?

Ein Jahr lang können junge Flüchtlinge durch "Auf Linie 150" erste praktische Erfahrungen in den Bereichen Metall, Holz, Handel und Tourismus sammeln. Zusätzlich bekommen sie Unterricht und sind damit für den Einstieg in einen Lehrberuf gerüstet. An vier Tagen pro Woche werden die Teilnehmer_innen in den Werkstätten ausgebildet und ein Tag ist für den Unterricht vorgesehen. Dieses Projekt wurde vom BFI Salzburg und Rettet das Kind in St. Gilgen ins Leben gerufen. Warum sich dieses Bildungsprojekt "Auf Linie 150" nennt? – Weil alle Ausbildungsorte durch die Buslinie 150 verbunden sind. Diese Linie fährt von Salzburg über Hof - Fuschl - St. Gilgen - Strobl bis nach Bad Ischl und erleichtert den Teilnehmer_innen den Weg zur Arbeit und Ausbildung um ein Vielfaches.

Gerüstet für einen interessanten Lehrberuf

Die Maßnahmen von "Auf Linie 150" bereiten die Teilnehmer_innen nicht nur auf einen Lehrberuf vor, sie vermitteln auch eine ganz konkrete Vorstellung der Arbeitswelt. Die praktische Ausbildung in den Werkstätten von Rettet das Kind beinhaltet die Arbeit mit Materialien und Werkzeugen. Die Praxis wird durch schulischen Unterricht ergänzt. Auch hier werden neben Deutsch auch berufsrelevante Inhalte wie Rechnungswesen, EDV oder politische Bildung gelehrt. Die Ausbildung ist damit ganz bewusst wie die in Österreich vorherrschende duale Lehrlingsausbildung aufgebaut. Exkursionen zu Betrieben ermöglichen einen zusätzlichen Eindruck wie sich der Arbeitsalltag gestaltet. Ein Besuch in der Motorradproduktion von KTM beispielsweise zeigte, dass das "langweilige" Feilen eine wichtige Tätigkeit in der Metallverarbeitung ist. Die Auswahl der Berufe wurde so getroffen, dass junge Menschen für Bereiche interessiert und ausgebildet werden, für die es im Moment einen Mangel an Personal gibt, die sogenannten Mangelberufe.

Basis für berufliche Integration

Das Projekt "Auf Linie 150" trägt zur beruflichen Integration von jungen Migrant_innen bei. Diese können nach der praxisorientierten Vorbereitung einfacher eine Lehre beginnen oder eine Beschäftigung aufnehmen. In Ausnahmefällen ist auch der Einstieg in ein echtes Lehrverhältnis im 2. Lehrjahr möglich. Eine Person wurde bereits in eine reguläre Lehrstelle vermittelt. Das Projekt wird aus Mitteln des Europäischen Sozialfonds und des Landes Salzburg finanziert.

CC BY

Dieser Text ist unter CC BY 4.0 International lizenziert.

Teilen auf:

von Daniela Walkner
Daniela Walkner

Autorin

Daniela Walkner

Daniela Walkner ist im Kommunikationsmanagement des BFI Salzburg für den Online-Auftritt und so einiges darüber hinaus zuständig. Als Neuling in der Bildungsbranche widmet sie sich mit dem kritischen Blick einer studierten Touristikerin Themen und Fragestellungen in der Erwachsenen­bildung.

InfoboxTeilnehmer_innen gesucht!

Inhalt anzeigen

Du bist an diesem Bildungsprojekt interessiert oder kennst jemanden, der motiviert ist und mit "Auf Linie 150" in die Arbeitswelt einsteigen möchte? Dann kontaktiere:

  • Herrn Lajos Kiraly: LKiraly@bfi-sbg.at
  • Frau Judith Moser (sozialpädagogische Lehrgangsleiterin): JMoser@bfi-sbg.at

Infos zum Projekt gibt es auch unter BFI-Salzburg/AufLinie150 

Hier findet Ihr weitere Artikel zum Thema:
Reportage
Integration
Arbeit & Asyl
Lehre
InfoboxBildungsline

Du willst noch mehr Infos?

Die Bildungsline gibt Antworten

Neue Bildungswege im Netzwerk Bildungsberatung

Kostenfreie Informationen & Beratung

nach oben

Bildungsinfo aktuell

InfoboxBildungsscheck (Salzburg)

Inhalt anzeigen

Mit dem Bildungsscheck fördert das Land Salzburg berufsbezogene Aus- und Weiterbildungen. Die geförderte Maßnahme sollte direkt im Berufsleben angewendet werden können oder einen Umstieg in ein anderes Berufsfeld ermöglichen. Gefördert werden nur die Kurskosten selbst und nicht der Lebensunterhalt (vgl. Bildungskarenz).

Die Höhe der Förderung richtet sich nach verschiedenen Kriterien (Ausbildung, Alter, usw). Je nachdem bewegt sich die Förderungsobergrenze zwischen zwischen 50% und 80% der Kurskosten.

Voraussetzungen:

  • Hauptwohnsitz in Salzburg
  • Berufsbezogene Aus- oder Weiterbildung
  • Anerkannte Bildungseinrichtung (z.B. über Zertifizierung)
  • Kurskosten von mindestens 200€ (Bagatellgrenze)
  • Der/Die Antragsteller:in muss die Kosten selbst bezahlt haben
  • Es darf kein Hinderungsgrund bestehen (siehe Förderrichtlinie)

Hilfreiche Links:

Zuletzt aktualisiert: 2024