Mit Pädagogik zur Selbstständigkeit

Von einer, die sich auf den Weg macht, um die Welt familienfreundlicher zu gestalten.

Katharina Theißig spricht über berufliche Selbstständigkeit, Familie und den Wert des Bauchgefühls.

Von Carmen Bayer |
Selbststaendig Paedagogik iStock natasaadzic 18 04

Katharina ist, wie sie sich selbst beschreibt, Idealistin, Weltverbesserin, Pädagogin.  Zum Teil definiert sie sich über ihre Arbeit. Wie denn auch nicht, wenn man den Großteil der Tage im Beruf verbringt. Darum war es für Katharina auch schon immer wesentlich, dass sie mit ihrer Arbeit zufrieden sein konnte.

Zitat

Mir ist klar, dass es die perfekte Arbeit nicht gibt, aber einen Sinn im Beruf zu sehen und sich teilweise auch selbst verwirklichen zu können, das ist mir sehr wichtig.

Reisen wir zwei Jahre in der Zeit zurück:

Katharina ist Angestellte beim Landratsamt Berchtesgardener Land in der Abteilung KoKi/Familienförderung. Trotz ihrer gesicherten Stelle gibt es da dieses Gefühl ganz tief im Bauch, dass das mit Anfang 30 noch nicht alles gewesen sein kann. Zu groß ist ihr Drang, nicht nur einzelnen Familien zu helfen sondern größer zu denken, Strukturen zu verändern, Probleme an der Wurzel packen und nicht erst im Nachhinein nach Lösungen zu suchen.

Netzwerk Bildungsberatung Salzburg

Kopf gegen Gefühl

Nur hat Katharina ein Problem: Sie ist nicht nur Weltverbesserin sondern hat auch ein starkes Bedürfnis nach Sicherheit und fixen Strukturen. Was tun, wenn das Bauchgefühl nach Veränderung und Risikobereitschaft ruft, aber die Stimme der Vernunft auf die Sicherheit eines Jobs beim Amt verweist?

Zitat

Als Frau, Anfang 30 im gebärfähigen Alter mit einer fixen Anstellung beim Amt – jeder sagt dir, du bist dumm, wenn du gehst.

Katharina bleibt besonnen, handelt nicht überstürzt, reist im Rahmen eines Sabbaticals für mehrere Wochen nach Nepal und bleibt bei ihrer Arbeit. Doch nicht ausschließlich.

Gut Ding braucht Weile

Aus einem Gefühl heraus besucht sie Workshops rund um die Selbstständigkeit bei Frau&Arbeit, nimmt an der Unternehmerschule der WKS teil, startet an der Paracelsus Medizinischen Privatuniversität (PMU) den berufsbegleitenden Universitätslehrgang: Early Life Care.  Darüber hinaus baut sie sich beim Verein PEPP – Elternberatung Pinzgau & Pongau, ein zweites berufliches Standbein in Salzburg auf.

Im Arbeitsleben ist sie nah an den Fragen und Sorgen von Familien dran, diesen entnimmt sie unter anderem, dass Familien der einfache Zugang zu qualitativen, aktuellen und kostenfreien Informationen rund um den Familienalltag fehlt. Ihr Blog: „Bärenstark im Leben“ entsteht aus dieser Nachfrage.

Mit „Bärenstark im Leben“ ist sie ihrem Ziel der Unabhängigkeit bereits einen Schritt näher. Auch wenn sie diesen in ihrer begrenzten Freizeit zwischen zwei Jobs, Uni und Weiterbildungen, betreibt.  

Im richtigen Moment

2 Jahre später – wieder in der Gegenwart:

Katharina steht kurz vor ihrem Studienabschluss und auch beruflich hat sich einiges getan: Ihr Blog ist inzwischen in der Szene bekannt und Katharina hat einen konkreten Plan, wie sie die Welt ein wenig verbessern kann. Es fehlt eigentlich nur noch der letzte aber auch größte Schritt:

Kündigen und ins kalte Wasser springen.

Gekündigt hat Katharina nach unzähligen Überlegungen, Zweifeln und Gesprächen mit ihren Vertrauten.

Zitat

Irgendwann musst du einfach ehrlich zu dir selbst und auch zu deinen Vorgesetzten sein. Die merken es ja meistens eh.

Das Wasser, in welches sie springt ist immerhin lauwarm. Denn: Gekündigt hat sie nur ihre Arbeit beim Berchtesgardener Land, in Salzburg wurde sie zur fachlichen Leitung der „frühen Hilfen“ befördert - das macht sie mit Leidenschaft, für 25 Stunden/Woche. Die restliche Zeit kann sie ihrem großen Ziel widmen: mit dem Blog aber auch ganz besonders mit ihrer fachlichen Expertise dazu beitragen, die Strukturen in Gemeinden familienfreundlicher zu gestalten. Und zu Familie zählt Katharina jede_n, vom Kleinkind bis hin zur Senior_in.

Tipps?

Weil wir hinterher ja immer klüger sind, hat Katharina noch einen Rat für all jene, die sich in einer ähnlichen Lage befinden: Prüfe doch mal informell deine Chancen am Arbeitsmarkt. Plattformen wie Xing oder LinkedIn eignen sich ideal dafür, den richtigen Personen (das können Personalisten, Angestellte einer Firma, Vorgesetzte, … sein) das eigene Interesse nach einer beruflichen Veränderung nahe zu legen. Zu wissen, dass es sehr wohl noch Aussicht auf eine Anstellung nach der aktuellen gibt, kann vieles einfacher machen.

Feuer und Flamme sein

Katharina hat es geschafft, sie fühlt sich in ihrem Leben angekommen und das, obwohl weiterhin vieles ungewiss bleibt. Der Herausforderung, als Freiberuflerin zu bestehen, ist sie sich bewusst, doch sie genießt ihre neue Welt in vollen Zügen und mit neuen Zielen.

Du möchtest mehr über Xing und LinkedIn erfahren? Immer hier entlang --> Jobsuche? Online gefunden werden!

CC BY

Dieser Text ist unter CC BY 4.0 International lizenziert.

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von Carmen Bayer
Carmen Bayer

Autorin

Carmen Bayer

Carmen Bayer, Sprecherin der Salzburger Armutskonferenz, wundert sich oft über gesellschaftliche Entwicklungen und schreibt darüber. Nebenher studiert sie Politikwissenschaften und verbringt ihre freie Zeit bevorzugt mit Büchern, Musik und sehr gerne auch mit gutem Essen. Sprachlos ist sie eher selten.

InfoboxPädagogikstudium

Inhalt anzeigen

Pädagogik ist ein Universitäts(-bachelor)studium, dass in Österreich unter unterschiedlichen Namen angeboten wird:

Im fortführenden Masterstudium ergeben sich weitere Vertiefungen und Schwerpunkte.

Form: Bachelorstudium mit 180 ECTS Punkte, Mindeststudienzeit 6 Semester

Abschluss: Bachelor of Arts "BA"

Inhalt und Möglichkeiten:
Laut Studienplan der Universität Salzburg setzt man sich in diesem Studium systematisch mit der Theorie und Praxis von Erziehung und Bildung auseinander. Mit dem Abschluss kann man vom Kinder-, Jugend-, Erwachsenen- bis Altenbereich, im Bildungs- und Weiterbildungswesen bis hin zum Personalwesen arbeiten.

Der Bachelorabschluss befähigt für das anschließende Masterstudium, als auch für anderweitige (Master-)Studien sowie zur Spezialisierung mittels weiterführender Lehrgänge (Elementarpädagogik, Migrationsmanagement, Coaching, Supervision, Psychotherapeutisches Propädeutikum,…)

Wichtig: Seit dem Studienjahr 2018/2019 mit Aufnahmeverfahren!

Hilfreiche Links:

Zuletzt aktualisiert am: 05.06.2024

InfoboxUniversitätslehrgang Early Life Care

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Das interdisziplinäre und integrative Konzept zur Gesundheitsförderung und -versorgung, das in diesem Lehrgang vermittelt wird, ist international anerkannt. Mittels Begleitung, Versorgung und Beratung sollen Familien rund um die Schwerpunkte Kinderwunsch, Schwangerschaft, Geburt und erste Lebensjahre unterstützt werden. 

In Salzburg wird der Universitätslehrgang an der Privaten Paracelsus Medizinischen Privatuniversität in Kooperation mit St. Virgil Salzburg angeboten.

Zielgruppe:

  • Für alle Berufsgruppen, die rund um Schwangerschaft, Geburt, Eltern werden und 1. Lebensjahr beschäftigt sind.
  • Mediziner:innen, Psycholog:innen, Hebammen, Personen aus Beratungsberufen, Therapeut:innen, Pflegepersonal, Pädagog:innen, Sozialarbeiter:innen,…

Voraussetzungen:

  • Qualifizierter Ausbildungsabschluss und entsprechende Praxis (Bachelor ist nicht Voraussetzung)

Dauer:

  • Basislehrgang: 4 Semester (66 ECTS) 
  • Aufbaulehrgang Master: 3 Semester (60 ECTS) 

Kosten und Abschluss:

  • Studienbeitrag Basislehrgang  € 2.670 inkl. Anmeldung
  • Studienbeitrag Aufbaulehrgang zum Master € 3.090 inkl. Masterprüfung und Anmeldung
  • Zuzüglich ÖH-Beiträge
     

Hilfreiche Links:

zuletzt aktualisiert am 3.7.2024 von BiBer Bildungsberatung

InfoboxStudienberechtigungsprüfung - Studieren ohne Matura

Inhalt anzeigen

Mit der Studienberechtigungsprüfung (SBP) hat man den Zugang zu einem bestimmten Studium (bzw. einer Studienrichtungsgruppe) in Österreich, wofür keine Matura notwendig ist. Dazu sind meist 5 Prüfungen erforderlich, die je nach Studienrichtungsgruppe unterschiedlich sind – einzig Deutsch ist immer verpflichtend.

Voraussetzungen:

  • Mindestalter 20 Jahre
  • österreichische Staatsbürgerschaft oder die Staats­an­ge­hörig­keit eines Mitgliedstaates des Europäischen Wirtschaftsraumes (EWR). Dauer­auf­ent­halts­be­recht­igte Drittstaatsangehörige können ebenfalls zur SBP zugelassen werden.
  • Zulassung zu einer Studienrichtungsgruppen (nach Antrag)
  • Ausbildungsabschluss oder zumindest eine über die Pflichtschule hinausgehende praktische oder theoretische Bildung für den angestrebten Studienbereich (in manchen Fällen können hier individuelle, ergänzende Prüfungen abgelegt werden)

Gut zu wissen...

  • Die SBP ersetzt keine Aufnahmeprüfung zu einem Studium – es ist lediglich der Zugang gegeben wie mit einer Matura.
  • Der Antrag auf Zulassung zur SBP muss an einer Hochschule (Universität, Fachhochschule, Pädagogische Hochschule) oder einem Kolleg gestellt werden.
  • Es gibt Vorbereitungskurse zu den einzelnen Prüfungsfächern an Erwachsenenbildungseinrichtungen (BFI, VHS, WIFI,…) – die Prüfungen finden dann teilweise auch an der Hochschule statt.
  • Sollte nach der SBP ein Studium begonnen werden und dann ein Studienwechsel gewollt sein, müssen gegebenenfalls einzelne Prüfungen nachgemacht werden (neuer Antrag zur SBP).
  • Mit dem ersten Studienabschluss (meist Bachelor) ist dann ein Hochschulzugang zu allen Studienrichtungen möglich.
  • Universitäten und Fachhochschulen legen die Anforderungen selbst fest.
  • Für die SBP, die bereits als Teil eines Studiums angesehen wird, kann grundsätzlich staatliche Studienbeihilfe gewährt werden 
  • Kurskostenförderungen sind möglich 

Hilfreiche Links:

aktualisiert im Juli 2024 von BiBer Bildungsberatung

InfoboxSelbsterhalterstipendium/Studienbeihilfe nach Selbsterhalt

Inhalt anzeigen

Voraussetzungen:

  • Nachweisliche Arbeitszeit: vier Jahre (48 Monate) vor dem ersten Beihilfenbezug 
  • Einkünfte jährlich zumindest € 11.000,- (Brutto minus Sozialversicherung)
  • Zeiten des Präsenz-, Ausbildungs- oder Zivildienst bzw. Dienste nach dem Freiwilligengesetz gelten jedenfalls als Zeiten des Selbsterhaltes.
  • Waisenpension und Lehrzeiten können bei entsprechender Höhe bei der Ermittlung des Selbsterhaltes berücksichtigt werden.
  • Das Studium, für das Studienbeihilfe beantragt wird, muss in der Regel vor Vollendung des 33. Lebensjahres begonnen werden. Für Selbsterhalter:innen gibt es allerdings eine Ausnahme: Für jedes Jahr, das sie sich länger als 4 Jahre selbst erhalten haben, erhöht sich die Altersgrenze um 1 Jahr, maximal aber um 5 Jahre. Bei 5-jähriger Berufstätigkeit liegt die Altersgrenze also bei 34 Jahren, bei 6-jähriger Berufstätigkeit bei 35 Jahren und so weiter. Spätestens vor dem 38. Geburtstag muss das Studium aber jedenfalls begonnen werden.

Wichtig:

  • Bei der Berechnung werden die Einkünfte der Eltern nicht miteinberechnet, nur das Einkommen des Ehepartners/der Ehepartnerin
  • Studienerfolg ist nachzuweisen
  • Das Stipendium ist für das gesamte Studium (Mindeststudiendauer + Toleranzsemester) 12 Mal im Jahr zu beziehen

Hilfreiche Links:

zuletzt aktualisiert im Juli 2024 von BiBer Bildungsberatung

InfoboxFörderungen

Inhalt anzeigen

Für kostenpflichtige Weiterbildungen können je nach Bundesland und individuellen Voraussetzungen unterschiedliche Förderungen in Anspruch genommen werden.

Hilfreiche Links (Bundesländer):

Hilfreiche Links (Österreichweit):

Zuletzt aktualisiert am: 05.06.2024 von BiBer Bildungsberatung

InfoboxBildungsline

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Bildungsinfo aktuell

InfoboxBildungsscheck (Salzburg)

Inhalt anzeigen

Mit dem Bildungsscheck fördert das Land Salzburg berufsbezogene Aus- und Weiterbildungen. Die geförderte Maßnahme sollte direkt im Berufsleben angewendet werden können oder einen Umstieg in ein anderes Berufsfeld ermöglichen. Gefördert werden nur die Kurskosten selbst und nicht der Lebensunterhalt (vgl. Bildungskarenz).

Die Höhe der Förderung richtet sich nach verschiedenen Kriterien (Ausbildung, Alter, usw). Je nachdem bewegt sich die Förderungsobergrenze zwischen zwischen 50% und 80% der Kurskosten.

Voraussetzungen:

  • Hauptwohnsitz in Salzburg
  • Berufsbezogene Aus- oder Weiterbildung
  • Anerkannte Bildungseinrichtung (z.B. über Zertifizierung)
  • Kurskosten von mindestens 200€ (Bagatellgrenze)
  • Der/Die Antragsteller:in muss die Kosten selbst bezahlt haben
  • Es darf kein Hinderungsgrund bestehen (siehe Förderrichtlinie)

Hilfreiche Links:

Zuletzt aktualisiert: 2024