Über Bildung und Migration

Von Rumänien in den Oman und schließlich nach Thalgau ins Salzkammergut - eine Bildungsgeschichte

„Ich muss raus!“ Das war 2003, als Mihaela in ihrer rumänischen Heimatstadt Kronstadt keine Zukunft mehr sah. Die Arbeitsbedingungen wurden immer schwieriger und die Zukunft ungewiss.

von Andrea Folie | | Einblicke Lest mehr zum Thema:
Weiterbildung, Deutschlernen, Bildung und Migration, 2. Bildungsweg
2017 09 19 Mihela Weiterbildung

Mut zum Neuanfang – ein unbestimmtes Terrain

Mihaela entsprach in Rumänien den bildungspolitischen Normvorstellungen. Sie absolvierte eine Handelsschule mit Matura samt Zusatzqualifikationen für die Patisseriekunst. Trotzdem – Mihaela wollte weg. Kurzerhand entschlossen, kurzerhand entschieden. Mit dem erlernten Wissen in der Hand und praktischen Erfahrungen in der Hotellerie fand sie auch rasch ein Arbeitsplatz in einem Hotel im Oman.

„Die Reise in dem Oman hat sich einfach so angeboten. Die Möglichkeit, einen neuen Ort kennen zu lernen war da und ich ergriff sie einfach.,”

erzählt mir Mihaela mit einem Lächeln im Gesicht. Also warum nicht in den Oman? 

„Die dreieinhalb Jahre als Touristikerin im arabischen Land waren eine der schönsten Jahre meines Lebens. Entgegen der vorherrschenden Meinungen fühlte ich mich dort als Frau weder beruflich noch privat eingeschränkt. Bereits nach einem halben Jahr lernte ich meinen jetzigen Mann aus Thalgau kennen und 2007 zogen wir schlussendlich nach Salzburg.”

Bildung als Hilfe und Stütze

Um sich in der neuen Wahlheimat rasch einzuleben und am Arbeitsmarkt teilhaben zu können, galt es einen Deutschkurs zu absolvieren. Mihaleas immenser Fleiß half ihr, sich schnell zu integrieren. Denn bereits ein Jahr später war sie im Gastronomiebereich schon voll berufstätig.

In den fünf Jahren Hotelarbeit änderte sich so einiges – mit Folgen. Mihaela wurde Mutter und einige Zeit später wurde bei ihr eine Krankheit diagnostiziert, die den Symptomen nach der multiplen Sklerose ähnelt. Beide Faktoren, Betreuungspflichten und gesundheitliche Einschränkungen ließen sich mit einem Beruf im Gastronomiebetrieb nicht vereinbaren.

Weiterbildung als neue Chance

Sie musste eine Lösung finden. Mihaela war auf Anhieb klar, dass sie sich weiterentwickeln möchte.

Schon immer besaß sie eine hohe Zahlenaffinität und entschied sich für einen Buchhaltungskurs. Ihre Betreuerin prophezeite Mihaela nicht die besten Chancen, denn ihr Deutsch sei zu schlecht. 

Als mutige Frau suchte sie jedoch weiter und wurde unter der Rubrik „Frau und Technik“ beim BFI fündig. Die Ausbildung zur Speditionskauffrau sollte es werden und die Sprache galt nicht als Barriere. 2013 wurde zum Jahr des beruflichen Wechsels – von der Hotellerie hin zur Speditionskauffrau. Ab Jänner 2016 kann sie als Ausgebildete den Beruf schließlich auch ausüben.

Trotz krankheitsbedingter Rückfälle beawarht sich Mihaela stets ihre unglaublich positiven Haltung.

„Jammern hat noch nie etwas gebracht, zu kämpfen, zu sich selbst zu stehen, sich nicht zu schämen für das, was man macht und die Hoffnung auf eine bessere Zukunft nicht zu verlieren, das sind meine Ingredienzien für ein besseres Leben.”

Die ganze Familie auf Bildungskurs

Heute ermutigt sie ihre Familie zur Weiterbildung. Nun hat sich auch ihr Mann dazu bewegen lassen, das Familieneinkommen durch eine Weiterbildung zu verbessern. Als gelernter Koch geht er jetzt einer berufsbegleitenden Ausbildung zum Buchhalter nach. Die Familie hilft sich gegenseitig. Um den Berufswechsel samt Studium beider Elternteile zu finanzieren darf die Kleinfamilie im Haus der Eltern in Thalgau wohnen.

Die Devise, sich neue berufliche Voraussetzungen zu schaffen sollen auch die weitere Zukunft prägen.

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Deutschlernen im Bundesland Salzburg

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Auf der Website deutschlernen-salzburg.at findest du alle aktuellen ehrenamtlichen und institutionellen Angebote zum Deutschlernen im Bundesland Salzburg.

Zuletzt aktualisiert am: 28.10.2020

Gewusst wie...

FiT: Frauen in Handwerk und Technik

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FiT: Frauen in Handwerk und Technik

Die Angebote des FiT-Programms: Frauen entdecken ihre Stärken und Interessen für Handwerk und Technik und verbessern ihre Karrieremöglichkeiten und Jobchancen. 

Voraussetzungen: 

  • Arbeitssuchende Frauen (Wenn diese während der Ausbildung eine Arbeitsstelle finden, können sie zu einem späteren Zeitpunkt wieder in eines der Module einsteigen)
  • Besuch einer rund 12wöchigen Basisqualifizierung

Finanzierung:

  • Über AMS / Für die Dauer der Teilnahme -  Arbeitslosengeld oder eine Beihilfe zur Deckung des Lebensunterhalts

Ablauf:

  • Entscheidung für einen handwerklich-technischen Beruf  
  • Kurs "technische Vorqualifizierung" eine Basisqualifizierung für die anschließende Qualifizierung  
  • Praktikum: 2 bis 4 Wochen  (Einblick in die technisch-handwerkliche Arbeitswelt)
  • Beratung und Begleitung

Während der gesamten Ausbildung können die Frauen eine Beratung und Begleitung bei Fragen der Kinderbetreuung, Lernunterstützung, etc. in Anspruch nehmen.

Abschluss:

  • Lehrabschluss oder einem vergleichbaren Schulabschluss.
  • Auch eine Ausbildung in einer naturwissenschaftlich- technischen Fachhochschule oder in einem technischen Kolleg ist möglich.

Hilfreiche Links:

Zuletzt aktualisiert am: 14.12.2020

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Bildungsberatung in Österreich

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Kärnten
Auf der Website der Bildungsberatung Kärnten gibt es nicht nur alle Informationen zum Kärntner Beratungsangebot, direkt auf der Startseite findest du auch Video-Einblicke in die Kompetenzberatung: bildungsberatung-kaernten.at

Steiermark
Für die Steirer und Steirerinnen gibt es hier alle Beratungstermine nach Bezirken sortiert auf einen Blick: bildungsberatung-stmk.at

Burgenland
Die Bildungsinformation Burgenland hilft Ihnen bei allen Fragen zur Aus- und Weiterbildung.

Niederösterreich
Deine Bildungsberatung – auch auf Russisch, Ukrainisch, Polnisch, Englisch, Arabisch … - findest du auf der Website: www.bildungsberatung-noe.at

Wien
Die Bildungsberatung in Wien bietet kostenfreie Information und Beratung zu Bildung und Beruf. Beratung gibt‘s per Telefon und online via Mail, Chat und Video. Das Beratungstelefon ist unter gratis-Tel.: 0800 20 79 59 von Mo-Fr zwischen 9-13 Uhr erreichbar. Auf der Website bildungsberatung-wien.at kannst du ganz einfach Beratungstermine buchen.

Oberösterreich
Telefonisch für Fragen rund um deine Aus- und Weiterbildungen, Förderungen, … erreichbar unter 050/6906-1601, von Montag bis Donnerstag 7:30 bis 16:00 Uhr und am Freitag von 7:30 bis 13:30 Uhr. Wenn du einen Termin für eine Video-Bildungsberatung vereinbaren willst, melde dich unter bildungsinfo@akooe.at. Neben der online-Bildungsberatung findest du das bunte Beratungsangebot in OÖ auch auf www.bildungsberatung-ooe.at.

Salzburg
In Salzburg genügt ein Anruf bei der BILDUNGSLINE unter 0800 208 400! Du bekommst telefonische Informationen, wie beispielsweise über den Salzburger Bildungsscheck und Termine für persönliche Beratungen. Das Team der BILDUNGSLINE ist MO – FR von 08.00 – 12.00 oder unter frage@bildungsberatung-salzburg.at kostenfrei für dich zur Stelle. Mehr Infos findest du hier: www.bildungsberatung-salzburg.at. Oder du buchst deinen Termin für eine kostenlose Bildungsberatung ganz einfach online.

Tirol
Ein Klick auf die Website www.bildungsberatung-tirol.at und du kannst dir deine Beratungsmöglichkeiten auf deine Frage und deinen Bezirk genau zugeschnitten anzeigen lassen. Weitere Informationen rund um Bildung und Beruf bekommst du von der Bildungsinfo Tirol!

Vorarlberg
Alles, was dein Bildungsherz begehrt, findest du auf den ersten Blick unter www.bildungsberatung-vorarlberg.at Einfach und übersichtlich kommst du so zu deiner Bildungsberatung. 

Für alle Bundesländer gibt es aber auch noch die online Bildungsberatung: www.bildungsberatung-online.at.

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Förderungen

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Für kostenpflichtige Weiterbildungen können je nach Bundesland und individuellen Voraussetzungen unterschiedliche Förderungen in Anspruch genommen werden.

Hilfreiche Links (Bundesländer):

Hilfreiche Links (Österreichweit):

Zuletzt aktualisiert am: 29.09.2020

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Die Bildungsline gibt Antworten

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Dieser Text ist unter CC BY 4.0 International lizenziert.

von Andrea Folie
Andrea Folie

Über die Autorin

Andrea Folie

Langjährige Erfahrung in der Kulturvermittlung, Netzwerktätigkeit und internationalen Gastspiel­tätig­keit von Theater­produktionen und Work­shops. Ideen­geberin Verein "Ikult.Inte­rkulturelle Projekte und Konzepte", Projektleitung "Ankommenstour Querbeet". Assistentin der Geschäfts­führung Dachver­band Salz­burger Kulturs­tätten. Immer wieder als freie Texterin tätig.

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