Lehramt in Salzburg studieren - Integration fördern.

Wer Lehramt an der PH-Salzburg studiert bekommt die Möglichkeit, selbstständig Seminare für geflüchtete Menschen zu planen und umzusetzen.

Die Pädagogische Hochschule Salzburg Stefan Zweig blickt seit 2 Jahren über den eigenen Tellerrand hinaus. Ein Team von rund 10 Professor_innen hat sich damals zusammengefunden, um gemeinsam die Integration von geflüchteten Menschen zu unterstützen. Myriam Burtscher, eine der Initiator_innen gibt uns Einblick in das Integrationsprojekt H.E.L.L.O.:

Von Carmen Bayer |
2017 integration uni iStock wiliam87
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Wir haben uns dann einfach zusammengesetzt und überlegt, was wir tun können.

Wir, das sind Lehrende der PH Salzburg. Sie kommen aus verschiedenen Fachbereichen, was dazu beigetragen hat, dass ihre Workshops eine bunte Mischung aus Deutschkursen, Heimatlehre, gemeinsamem Kochen und Musizieren und mehr wurden. Nach dem ersten erfolgreichen Semester war klar, dass das Projekt voller Möglichkeiten steckt.

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Wir Lehrende konnten so unseren Beitrag zur Integration leisten, vor allem aber durften wir selbst viel Neues lernen. Diese Erfahrung wollten wir an unsere Studierenden weitergeben.

Gesagt getan. Direktorin und Vizerektor der PH waren von der Idee von Anfang an begeistert und so wurde aus den Workshops eine freiwillige Lehrveranstaltung für Studierende.
Die LV konnte beginnen. Studierende waren rasch gefunden und aus dem Team der Lehrenden übernahmen vier Professor_innen die aktive Projektbegleitung. Auch an Teilnehmer_innen mangelte es nicht, besonders junge Migrant_innen aus dem Hayat waren in der Seminargruppe aktiv.

Was macht H.E.L.L.O. so besonders?

Die LV ermöglicht den Student_innen Einblick in die Seminarplanung und Gestaltung, ebenso wie die aktive Mitarbeit an den Workshops. Für die Teilnehmer_innen bietet H.E.L.L.O. neben dem Lerneffekt auch die Möglichkeit, als normaler Seminarteilnehmer und nicht als Migrant_in angesehen und behandelt zu werden.
Studierende, Lehrende und Teilnehmer_innen können in kreativen und spannenden Seminaren miteinander und voneinander lernen. Es scheint, als wäre der PH Salzburg mit einfachen Methoden, Teamwork und viel Engagement ein einzigartiges Projekt gelungen.

Das Semerster verflog praktisch und schon stand das Abschlussbenefizkonzert in den Räumen des Musikums bevor. Das dort gespendete Geld wurde übrigens dem Verein für Menschenleben für weitere Deutschkurse zur Verfügung gestellt.

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Integration hängt davon ab, dass man sie lebt.

Um viele Erfahrungen reicher lud das Projekt H.E.L.L.O. auch im nächsten Semester wieder zur Lehrveranstaltung ein. Ein paar Änderungen sollte es dennoch geben: Studierende haben von nun an die volle Verantwortung über die Seminargestaltung. Auch neue Teilnehmer_innen kamen hinzu, insbesondere jene Migrant_innen, welche bei der Initiative Mondsee hilft Unterstützung und Freunde gefunden haben.

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Wir werden in der PH nicht wie Geflüchtete behandelt sondern als Seminarteilnehmer wahrgenommen.

Feedback eines Teilnehmers

Myriam Burtscher

Die Lehrveranstaltung findet auch in diesem Semester wieder statt und ist offen für jedermann/frau. Es spielt keine Rolle, ob du bereits einen anerkannten Asylstatus hast oder wie gut dein Deutsch ist - wichtig ist nur die Freude am gemeinsamen Lernen.

Das Projekt H.E.L.L.O. ist eine Lehrveranstaltung der PH-Salzburg. Studierende erarbeiten gemeinsam mit Professor_innen Seminare für geflüchtete Menschen. Die Seminare behandeln unterschiedliche Themen – Deutschlernen, Heimatkunde, aber auch Koch- oder Musikkurse.

Voraussetzungen Teilnehmer_innen:

  • Alle sind willkommen – Deutschkenntnisse und Asylstatus spielen für H.E.L.L.O. keine Rolle

Dauer:

  • Das Seminar dauert ein Semester und findet einmal wöchentlich: Donnerstag (ausgenommen Feiertage) von 11:00 – 12:45 statt.

Voraussetzung Studierende:

  • Studierende der PH-Salzburg
  • Studierende der Universität Salzburg müssen für die Anrechenbarkeit bei der zuständigen Studienabteilung anfragen.

Abschluss für Studierende:

  • Für die LV werden regulär ECTS angerechnet.

Anmeldung:
myriam.burtscher@phsalzburg.at

#lehramtsalzburg verbindet vier Salzburger Universitäten: UNI-Salzburg, PH-Salzburg, KPH-Edith Stein und das Mozarteum. Unter dem Hashtag findest du Beiträge aus LVs sowie Hinweise & Tipps von bereits Studierenden. Probiere es aus, vielleicht erleichtert #lehramtsalzburg auch deinen Studienalltag!

CC BY

Dieser Text ist unter CC BY 4.0 International lizenziert.

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von Carmen Bayer
Carmen Bayer

Autorin

Carmen Bayer

Carmen Bayer, Sprecherin der Salzburger Armutskonferenz, wundert sich oft über gesellschaftliche Entwicklungen und schreibt darüber. Nebenher studiert sie Politikwissenschaften und verbringt ihre freie Zeit bevorzugt mit Büchern, Musik und sehr gerne auch mit gutem Essen. Sprachlos ist sie eher selten.

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Mit der Altersteilzeit können ältere Arbeitnehmer:innen ihre Arbeitszeit reduzieren, ohne negative Auswirkungen auf die künftige Pensions- oder Abfertigungshöhe.

Die Beiträge zur Kranken-, Pensions- und Arbeitslosenversicherung werden vom Arbeitgeber/der Arbeitgeberin weiter in der bisherigen Höhe bezahlt.

Die Altersteilzeit ermöglicht einen gleitenden Übergang in die Pension.

Voraussetzungen:

  • Vereinbarung mit dem Arbeitgeber/der Arbeitgeberin (kein Rechtsanspruch)
  • Verringerung der Wochenarbeitszeit um 40 bis 60 %
  • ca. 50 % des Lohnverlustes wird über das Altersteilzeitgeld des AMS ausgeglichen
  • vor Beginn der Altersteilzeit muss die Beschäftigung mind. 60% der kollektivvertraglichen wöchentlichen Normalarbeitszeit betragen (für die Dauer von 12 Monaten)
  • frühestmöglich Antritt: 5 Jahre vor Regelpensionsalter (gilt bis Ende 2025, danach reduziert sich der frühestmögliche Antritt stufenweise auf 3 Jahre ab 2029)
  • mind. 15 Jahre arbeitslosenversicherte Beschäftigung in den letzten 25 Jahren (stufenweise Erhöhung auf 17 Jahre bis 2029)

2 verschiedene Modelle:

  • Kontinuierliche Altersteilzeit: wöchentliche Reduzierung der Arbeitszeit für die gesamte Laufzeit
  • Geblockte Altersteilzeit: auf einen Block Normalarbeitszeit folgt eine Freizeitblock (dieser darf nicht länger als 2,5 Jahre dauern). Für die Freizeitphase muss eine Ersatzarbeitskraft eingestellt werden. Dieses Modell läuft 2029 aus.

Vorteile:

  • Arbeitnehmer:innen können länger in Beschäftigung gehalten werden
  • ein Teil des Gehalts wird durch das Altersteilzeitgeld des Arbeitsmarktservice finanziert

Links:

Altersteilzeitrechner AK

Altersteilzeit Info AK

Altersteilzeit österreich.gv.at

AMS Altersteilzeitgeld

WKO Altersteilzeit

ÖGB Altersteilzeit

Erstellt am: 12.11.2025 von BiBer Bildungsberatung