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"Was bedeutet Obdachlosigkeit für dich?" "Was bedeuten Männer für dich?" "Was ist Ikea für dich?"...

In der Schreibwerkstatt der AK Salzburg ist ein Interview der besonderen Art entstanden. Unverschönt und ehrlich beantworten zwei arbeitssuchende Frauen die Fragen von Christina Repolust.

Von Christina Repolust |
2017 09 25 Ansichten

Christina: Was ist für dich Ikea?

Inga: Es ist ein eckiges Möbelhaus in den Farben blau und gelb. Geradlinige, spartanische Möbel.
Margot: Gratis Kaffee und günstiges Frühstück.

Christina: Was bedeutet für dich eine heiße Suppe?

Inga: Wärme, schnelle Küche, ich esse immer klare Suppen mit Nudeleinlagen.
Margot: Überleben, aufwärmen in der Armenküche.Kochen kann ich als Einziges sehr gut, Gemüsesuppe mit Würstel.

Christina: Was bedeutet ein Bett für dich?

Inga: Ausruhen können, warm haben, eine warme Bettdecke haben, gute Matratze, lesen können, schlafen können, "Matratzensport".
Margot: Ein Paradies. Luxus pur. "Matratzensport".

Christina: Was bedeutet Arbeit für dich?

Inga: Erwerb, Geld, Erfüllung, notwendig um leben zu können (nicht mehr ausschließlich).
Margot: Geld, Anerkennung, Spaß haben.

Christina: Was bedeuten Männer für dich?

Inga: Habe einen,- reicht. Völlig zufrieden. Rest zum Vergessen.
Margot: Kein Kommentar zum derzeitigen Beziehungsstatus. Verstehe mich meist besser mit Männern als mit Frauen, sie haben eine andere Sicht auf die Dinge.

Christina: Was bedeutet Reisen für dich?

Inga: Je weiter weg, desto besser, neue Kulturen kennen lernen.
Margot: Mallorca, Meer, Wärme, Städtereisen, viele tolle Fotos, weg aus der Umgebung, in der ich mich gerade befinde.

Christina: Was bedeutet Schreiben für dich?

Inga: Hatte Angst vor dem weißen Blatt, meinen Gedanken freien Lauf lassen.
Margot: Poesietherapie, Traum ist, es ein Buch zu schreiben.

Christina: Was ist Glück für dich?

Inga: Gesund zu bleiben, Zeit verbringen mit Dingen die Spaß machen.
Margot: Gesundheit, Glück und Geld; zum Beispiel beim Schwarzfahren nicht erwischt zu werden, wenn die Sonne scheint, Münzen auf Straße finden und viele andere kleine Glücksmomente. Sex, eine gute Partnerschaft.

Christina: Was bedeutet für dich Bildung?

Inga: Extrem wichtig.
Margot: Wichtig. Die Flüchtlingskrise wäre nicht so schlimm, wenn die Menschen vor Ort gebildet wären und somit auch Fabriken usw. bauen und leiten könnten. Es gäbe weniger Kriege und Armut.

Christina: Was bedeutet für dich Geld?

Inga: Sicherheit, rechtzeitig drauf schauen, dass Du es hast.
Margot: Kann man nicht essen (Münzen – Dagobert Duck) Wenn man stirbt, nimmt man nichts mit.

Christina: Was bedeutet Obdachlosigkeit für dich?

Inga: Ungepflegte Menschen (mit Geruch, hat sich geändert, seit ich Margot kenne).
Margot: Schlimm, aber besser als in einer furchtbaren Wohnung.

CC BY

Dieser Text ist unter CC BY 4.0 International lizenziert.

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von Christina Repolust
Christina Repolust

Autorin

Christina Repolust

Liest gern und viel, fotografiert ebenfalls gern und derzeit zu wenig. Hätte sie nicht mit 17 die richtigen Menschen getroffen und wäre sie nicht widerständig, hätte sie nicht nach der Handels­schule noch drei Jahre die Handels­akademie besucht und schon gar nicht gewagt, Germantistik und Publizistik in Salzburg zu studieren. "Ich weiß, woher ich komme und das ich einen weiten Weg hinter mir habe. Deshalb setze ich auf Bildung, Bestärkung junger Menschen, Reich und Schön interessiert mich so ganz und gar nicht!"

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Die Höhe der Förderung richtet sich nach verschiedenen Kriterien (Ausbildung, Alter, usw). Je nachdem bewegt sich die Förderungsobergrenze zwischen zwischen 50% und 80% der Kurskosten.

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  • Es darf kein Hinderungsgrund bestehen (siehe Förderrichtlinie)

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