Über die Wirkung von Klischees und Vorbildern in der Berufsorientierung von Jugendlichen.
Das will ich auch machen!
Könnt ihr euch noch an eure allerersten Berufswünsche als Kind erinnern? Welche waren das und wo kamen sie her?
"Berufe, die wir gar nicht kennen, sind selten Teil unserer Wunschträume."
Wenn Jugendliche über Ausbildungen nachdenken, spielt es eine Rolle, mit welchen Eindrücken von bestimmten Berufen sie aufwachsen: Kann ich mir unter einer Ausbildung etwas vorstellen? Weiß ich, welche Tätigkeiten dort wirklich von mir verlangt werden? Kenne ich eine Person, die den Beruf bereits ausübt? Kann ich mich mit ihr vielleicht sogar identifizieren?
Alltagsgeschichten benötigt!
Wir horchen auf, wenn wir davon hören, dass eine junge Frau eine Ausbildung im Bereich Elektrotechnik sucht – weil wir kaum Mädchen und Frauen kennen, die dort tätig sind. In den Medien sehen wir fast nur Männer als Experten im Bereich Technik & IT - oder als schräge „Nerds“ in amerikanischen Vorabendserien.
Buben liegt die Arbeit am Computer einfach mehr. Mädchen interessieren sich wohl einfach nicht so sehr dafür.
Wo im Alltag oder in den Medien begegnen uns Informatikerinnen? Wenn wir darüber nachdenken, warum es so wenige Frauen in diesem Bereich gibt, fallen uns Klischees ein: "Buben liegt die Arbeit am Computer einfach mehr.", "Mädchen interessieren sich wohl einfach nicht so sehr dafür."
Aber stimmt das wirklich?
"Kleine Mädchen wissen noch nicht, dass sie sich nicht für Computer interessieren sollen."*
Kleine Mädchen und Buben sind von Computern gleichermaßen fasziniert, sind neugierig und interessiert an den Smartphones und Tablets ihres erwachsenen Umfelds. Erst im Laufe des Heranwachsens erfahren Mädchen – und Buben – z.B. durch die Reaktionen ihrer Umwelt, dass es Bereiche gibt, die "nichts für Mädchen" oder "nichts für Buben" sind.
MINT Mädchen aus der Steiermark machen es vor!
Wann hat zu dir jemand das erste Mal gesagt, "ein Mädchen/ein Bub tut so etwas nicht"?
Wir lernen, dass die Beschäftigung mit bestimmten Werkzeugen erwünscht ist und mit anderen weniger. Das Spielzeug, das uns zur Verfügung steht, eröffnet uns schon in der Kindheit unterschiedliche Möglichkeiten, unsere Fähigkeiten zu entdecken und zu erproben.
Wenn ich nie Gelegenheit habe, eine Lötkolben oder eine Bohrmaschine auszuprobieren oder einen Roboter zu steuern, dann werde ich nicht herausfinden, ob ich das gut kann. Wenn ich immer nur Männer als Programmierer oder Mechaniker sehe, komme ich als Mädchen vielleicht gar nicht auf die Idee, dass ich das selbst auch werden könnte.
Es sind natürlich nicht nur diese Bilder, die die Berufswahl beeinflussen – aber sie spielen eine wesentliche Rolle.
Wie sehr lenken Eltern die Berufswahl der Kinder?
Nicht nur Jugendliche werden von Bildern beeinflusst: Auch als Elternteil mache ich mir natürlich Gedanken über das Umfeld, das meine Tochter in ihrem künftigen Beruf vorfinden wird: Kenne ich den Arbeitsalltag in diesen Bereichen? Wen kenne ich, der oder die in diesem Feld tätig ist? Wie geht es mir beim Gedanken, dass meine Tochter hauptsächlich männliche Arbeitskollegen und Ausbilder haben wird? Welches Bild habe ich vom Betriebsklima und Umgangston in Branchen, in denen mehr Männer als Frauen arbeiten?
All diese Überlegungen führen dazu, dass wir unterschiedlich darauf reagieren, je nachdem, ob unsere Tochter oder unser Sohn sagt: "Ich möchte eine Mechatronik-Ausbildung machen!" – selbst wenn beide die gleichen Noten haben und mit Begeisterung tüfteln.
Peter traut man es einfach zu. Bei Anna fragt man nach.
Viele Eltern wissen nicht genau, wie der Alltag in MINT-Berufen aussieht und machen sich Sorgen, ob es ihrer Tochter damit gut gehen wird. Mädchen, die sich für eine Ausbildung im MINT-Bereich interessieren, werden daher viel öfter als Burschen gefragt: Bist du dir sicher? Traust du dir das wirklich zu?
Manche Mädchen lachen das selbstbewusst weg. Nicht alle haben Lust darauf, ständig erklären zu müssen, warum "sie als Mädchen" Freude an Technik haben. Sie ziehen sich lieber in Bereiche zurück, in denen sie sich nicht rechtfertigen müssen.
Eine Lösung: Role Models sichtbar machen
So kann rasch der Eindruck entstehen, Mädchen würden sich "von Natur aus" nicht für MINT interessieren. Dabei gibt es viele junge Frauen, die mit Begeisterung Coden, Apps entwickeln, Kabel ziehen, sich mit Künstlicher Intelligenz beschäftigen und in Labors forschen. Mit ihnen zu reden, mehr über ihren Weg und ihren (Arbeits-)Alltag zu erfahren, kann für Mädchen in der Berufsorientierungsphase und für deren Eltern gleichermaßen inspirierend sein – und neue Bilder und Berufswünsche entstehen lassen.
*Linda Liukas
Dieser Text ist unter CC BY 4.0 International lizenziert.
Autorin
Ruth Mayr
Ruth Mayr beschäftigt sich beruflich v.a. mit den Themen Berufsorientierung, Mädchenarbeit und MINT. Dabei geht es ihr darum, Mädchen und jungen Frauen Einblicke in vielfältige Berufsbilder zu ermöglichen und ihnen Raum zu geben, um Neues auszuprobieren und die eigenen Stärken und Ressourcen zu entdecken. Ruth leitet die Kompass Mädchenberatung (www.kompass.or.at).
Kompass Bildungsberatungsstelle für Mädchen
Das Team der Kompass Bildungsberatung begleitet Mädchen und junge Frauen bei ihrer Berufs- und Zukunftsplanung. Ihr Anliegen ist es, Berufsentscheidungen frei von Klischees und typischen Rollenbildern zu ermöglichen. Das Kompass Angebot umfasst kostenlose Bildungsberatungen, Workshops zur Berufsorientierung, Bewerbungstrainings und Berufsorientierung mit MINT-Werkstationen.
Mädchen* und junge Frauen* zwischen 12 und 24 Jahren können sich an Kompass wenden, wenn sie
- noch nicht wissen, was sie werden wollen.
- sich über ihre Fähigkeiten und Stärken klar werden und mit jemandem über ihre Zukunftspläne sprechen wollen
- Fragen zu Ausbildungsmöglichkeiten haben.
- auf der Suche nach einer Lehr- oder Arbeitsstelle sind und sich auf ein persönliches Vorstellungsgespräch vorbereiten wollen.
Die Beratungen sind kostenlos und vertraulich.
Alle Informationen zur Kompass Mädchenberatung findest du hier: Kompass Bildungsberatungsstelle für Mädchen
Zuletzt aktualisiert am 05.06.2024
Abendgymnasium Salzburg
Dauer: 2-10 Semester (je nach Anrechnung von Zeugnissen höherer Schulen und Studienmodell)
Form: abhängig vom individuell zusammengestellten Stundenplan
- Vollstudium 5 Tage die Woche zwischen 17:05-21:55 Uhr
- Kompaktstudium freitags von 15:30-21:55 und samstags von 9:00-17:00 Uhr
- Fernstudium:
- Einser-Studium: 1 Tag die Woche, 5 Semester samstags zwischen 09:00-17:00 Uhr Tage, 5 Semester freitags zwischen 14:45-21:55 Uhr
- Zweier-Studium: 2 Tage die Woche, freitags zwischen 17:05-21:55 Uhr
- Dreier-Studium: 3 Tage die Woche, 2 Abende unter der Woche zwischen 17:05-21:55 und freitags zwischen 14:45-21:55 Uhr
- Berufsreife Plus: Berufsreifeprüfung kann zur vollwertigen Matura ausgebaut werden, 1 Tag die Woche, freitags zwischen 14:45-21:55 Uhr
- Projekt: Brücken bauen: Vorbereitung zum regulären Abendgymnasiums-Besuch mit Deutschniveau auf mind. A2
Voraussetzungen:
- Erfüllung der gesetzlichen Schulpflicht
- Mindestalter 17 Jahre
- Berufliche Tätigkeit
Kosten: keine
Abschluss: Matura
Telefonnummer: 0662/434575
Nützliche Links: http://www.abendgymnasium.salzburg.at/
Zuletzt aktualisiert am 27.5.2024 von BiBer Bildungsberatung
FiT: Frauen in Handwerk und Technik
FiT: Frauen in Handwerk und Technik
Die Angebote des FiT-Programms: Frauen entdecken ihre Stärken und Interessen für Handwerk und Technik und verbessern ihre Karrieremöglichkeiten und Jobchancen.
Voraussetzungen:
- Arbeitssuchende Frauen (Wenn diese während der Ausbildung eine Arbeitsstelle finden, können sie zu einem späteren Zeitpunkt wieder in eines der Module einsteigen)
- Besuch einer rund 12wöchigen Basisqualifizierung
- Neu: Das FiT-Programm steht allen Frauen offen, die sich beim AMS arbeitslos oder arbeitssuchend gemeldet haben.
- Es ist unabhängig von Vorbildung oder Qualifikationsniveau
Finanzierung:
- Über AMS / für die Dauer der Teilnahme - Arbeitslosengeld oder eine Beihilfe zur Deckung des Lebensunterhalts
Ablauf:
- Entscheidung für einen handwerklich-technischen Beruf
- Kurs "technische Vorqualifizierung" eine Basisqualifizierung für die anschließende Qualifizierung
- Praktikum: 2 bis 4 Wochen (Einblick in die technisch-handwerkliche Arbeitswelt)
- Beratung und Begleitung
Während der gesamten Ausbildung können die Frauen eine Beratung und Begleitung bei Fragen der Kinderbetreuung, Lernunterstützung, etc. in Anspruch nehmen.
Abschluss:
- Lehrabschluss oder ein vergleichbarer Schulabschluss.
- Auch eine Ausbildung in einer naturwissenschaftlich- technischen Fachhochschule oder in einem technischen Kolleg ist möglich.
Hilfreiche Links:
Zuletzt aktualisiert am: 17.05.2024 von BiBer Bildungsberatung
Bildungsberatung in Österreich
Kärnten
Auf der Website der Bildungsberatung Kärnten gibt es alle Informationen zum Kärntner Beratungsangebot: bildungsberatung-kaernten.at
Steiermark
Für die Steirer und Steirerinnen gibt es hier alle Beratungstermine nach Bezirken sortiert auf einen Blick: bildungsberatung-stmk.at
Burgenland
Die Bildungsinformation Burgenland hilft Ihnen bei allen Fragen zur Aus- und Weiterbildung.
Niederösterreich
Deine Bildungsberatung – auch auf Russisch, Ukrainisch, Polnisch, Englisch, Arabisch … - findest du auf der Website: www.bildungsberatung-noe.at
Wien
Die Bildungsberatung in Wien bietet kostenfreie Information und Beratung zu Bildung und Beruf, auch auf Türkisch, Bosnisch, Serbisch, Kroatisch... Beratung gibt‘s per Telefon und online via Mail, Chat und Video. Das Beratungstelefon ist unter der Gratis-Tel.: 0800 20 79 59 von Mo-Fr zwischen 9-13 Uhr erreichbar. Auf der Website bildungsberatung-wien.at kannst du ganz einfach Beratungstermine buchen.
Oberösterreich
Telefonisch für Fragen rund um deine Aus- und Weiterbildungen, Förderungen, … erreichbar unter 050/6906-1601, von Montag bis Donnerstag 7:30 bis 16:00 Uhr und am Freitag von 7:30 bis 13:30 Uhr. Wenn du einen Termin für eine Video-Bildungsberatung vereinbaren willst, melde dich unter bildungsinfo@akooe.at. Neben der Online-Bildungsberatung findest du das bunte Beratungsangebot in OÖ auch auf https://www.bildungsberatung-ooe.at.
Salzburg
In Salzburg genügt ein Anruf bei der BILDUNGSLINE unter 0800 208 400! Du bekommst telefonische Informationen, wie beispielsweise über den Salzburger Bildungsscheck und Termine für persönliche Beratungen. Das Team der BILDUNGSLINE ist MO – FR von 08.00 – 12.00 oder unter frage@bildungsberatung-salzburg.at kostenfrei für dich zur Stelle. Mehr Infos findest du hier: www.bildungsberatung-salzburg.at. Oder du buchst deinen Termin für eine kostenlose Bildungsberatung ganz einfach unter https://termine.bildungsberatung-salzburg.at
Tirol
Ein Klick auf die Website www.bildungsberatung-tirol.at und du kannst dir deine Beratungsmöglichkeiten auf deine Frage und deinen Bezirk genau zugeschnitten anzeigen lassen. Weitere Informationen rund um Bildung und Beruf bekommst du von der Bildungsinfo Tirol!
Vorarlberg
Alles, was dein Bildungsherz begehrt, findest du auf den ersten Blick unter www.bildungsberatung-vorarlberg.at Einfach und übersichtlich kommst du so zu deiner Bildungsberatung.
Für alle Bundesländer gibt es aber auch noch die online Bildunsberatung:
https://www.google.com/search?client=firefox-b-d&q=bildungsberatung+online.at
aktualisiert: Juni 2024
Du willst noch mehr Infos?
Die Bildungsline gibt Antworten
Neue Bildungswege im Netzwerk Bildungsberatung
Kostenfreie Informationen & Beratung
- Die Bildungsline gibt Antworten:
0800 208 400 - frage@bildungsberatung-salzburg.at
- www.bildungsberatung-salzburg.at