Mit diesem Satz nimmt unser Interview seinen Anfang. Dabei strahlt Bianca Plörer über das ganze Gesicht, wirkt zufrieden und eins mit sich selbst. Eben war sie noch im Musikunterricht, öffnet nun die Fenster für ein wenig frische Luft und beginnt, ihre Geschichte zu erzählen.
Der Clown, mein Vorbild
Alles ein bisschen bunter
Bunt und verspielt war ihr Leben immer. Als gelernte Floristin waren es die Farben der Blumen, als Musikerzieherin sind es eben die Farben der Töne, die alles ein wenig bunter erscheinen lassen. Wobei die Musik immer schon die Hauptrolle in ihrem Leben spielte. Aber die hatte einfach keinen Platz im Regelwerk der Schule. Daher wurde der lokalen Konvention entsprechend was Handfestes gewählt – Floristin. Den Beruf hatte sie gern, so war es nicht, aber eine Neurodermitis zwang sie eine Neuentscheidung zu treffen.
Die schwierigen Schritte der Umorientierung
So wählte sie zu Beginn den Beruf der Altenpflegerin. Aber die permanente emotionale Belastung im Umgang mit alten Menschen war für Bianca schwer ertragbar.
Es war klar, ich muss mir einen neuen Weg suchen! Um ehrlich zu sein, es war eine sehr schwierige Phase für mich.
Mit dem Bewusstsein, dass eine Veränderung neue Möglichkeiten eröffnet, entschied sie sich für die Abendmatura und als Broterwerb für den Arbeitswechsel in einen Bio-Laden. Viereinhalb Jahre pure Disziplin und Durchhaltekraft. Wohl eine der größten Hürden. Montag bis Freitag von 18:30 Uhr bis 22:00 Uhr abends Schule, nach einem Arbeitstag.
Die schwierige Berufsfindungsphase folgte aber erst. Bis dahin war es der Ehrgeiz, der sie antrieb. Nun waren persönliche Interessen, Vorlieben und Ideen gefragt. Aber wohin, wenn man nicht genau weiß, wo man steht? Für Bianca schwere Momente, wie ein schwarzes Loch – nichts war klar noch strukturiert. Das bereitete ihr wohl die größten Schwierigkeiten. Ein privater Berufscoach und ein Berufsfindungstest brachten schließlich doch ein wenig Licht in die Dämmerung. Kreativität und bildnerische Gestaltung standen hoch im Kurs. Jene Kompetenzen, die Bianca in ihrer Freizeit nutzte und weiterentwickelte.
Also ging es an die Kommunikationswissenschaft der Universität Salzburg. Die Ellbogentechnik, die sie in der Wissenschaft vorfand, entsprach aber auch nicht ihren zukünftigen Berufswünschen. Sie nutzte aber die Möglichkeiten des Reisens und entdeckte in Nordirland bei der „Freiwilligenarbeit“ das Musizieren mit Kindern.
Studieren mit Kind? Aber natürlich!
Trotz der oft egoistischen Atmosphäre bot die Uni für Bianca gleichzeitig Halt. Was für viele junge Studierende unmöglich erscheint, war für die junge Frau glasklar:
Eine Schwangerschaft während des Studiums erschien mir naheliegender als schwanger in die Berufswelt zu starten.
Denn die Universität bietet als flexibel aufgebautes Ausbildungssystem die Möglichkeit der persönlichen Einteilung und gleichzeitig eine finanzielle Stütze. So kam es also auch. Mit ihrer kleinen Tochter an der Hand ging sie ihren straffen Weg weiter. Nichtsahnend setzte sie sich mit ihr in ein Musikföderungsprogramm. Da war es um Bianca geschehen.
Ein Meilenstein im eigenen Leben
Studium samt Sicherheitsgefühl wurden beiseite gelegt und das Leben mit dem Verein music together neu begonnen. Trotz Engagement und mit dem Wissen, das Richtige zu tun, flammte eine gewisse Verunsicherung auf. Besonders als junge Mutter dreht sich das Leben um das Wohl des Kindes und das gesellschaftliche Leben tritt in den Hintergrund. Oft allein und im Rhythmus des Kindes ist man sich seiner Entscheidungen nicht immer sicher. Der kleine Verein mit der Idee, Musik in die Familien zu bringen, bestätigte aber immer wieder ihr berufliches Vorhaben. Sie ließ sich direkt beim Verein zur „music-togehter-Lehrerin“ ausbilden und hat heute einen Beruf, der ihr sehr viel Freude bereitet, sie kann zusätzlich das erlernte Uni-Wissen einfließen lassen und ist mir ihrer Familie eins. Das, was sich Bianca immer erträumte.
Vom Traum des Clowns
Zu träumen geholfen hat ihr ihr Vater. Einst ging er einem konventionellen Beruf nach, bis er sich entschied, Clown zu werden. Eine Entscheidung, die belächelt wurde, von der er aber heute leben kann. Der Mut zur Offenheit und eine positive Einstellung zum eigenen Leben verbunden mit ein wenig Humor – das sind und waren die Ideale ihres Vaters, die ihr mit auf den Weg gegeben wurden.
Das größte Vorbild das man sich als Tochter erdenken kann.,
schmunzelt Bianca stolz.
Dieser Text ist unter CC BY 4.0 International lizenziert.
Autorin
Andrea Folie
Langjährige Erfahrung in der Kulturvermittlung, Netzwerktätigkeit und internationalen Gastspieltätigkeit von Theaterproduktionen und Workshops. Ideengeberin Verein "Ikult.Interkulturelle Projekte und Konzepte", Projektleitung "Ankommenstour Querbeet". Assistentin der Geschäftsführung Dachverband Salzburger Kulturstätten. Immer wieder als freie Texterin tätig.
Florist_in
Lehrberuf: Florist_in und Blumenbinder_in
Dauer:
- 3 Jahre, Arbeit im Betrieb
- Besuch der Berufsschule
Voraussetzung
- Pflichtschulabschluss
- Lehrbetrieb
Hilfreiche Links:
Pflegeassistenz
Dauer: 2 Jahre Vollzeit, teilweise auch berufsbegleitend 3 Jahre
>> Als geprüfte Pflegeassistenz hast du die Möglichkeit, in einem Jahr deinen Abschluss in der Pflegefachassistenz zu erlangen. Diese Weiterbildung / Ausbildung wird vom BFI und von den Salzburger Landeskliniken sowie dem Kardinal Schwarzenberg Klinikum angeboten.
Zielgruppe: Pflegeassistent:nnen mit abgeschlossener Ausbildung und Anspruch auf das Fachkräftestipendium beziehungsweise Bildungskarenz oder Berufsumsteiger:innen.
Ausbildungsorte:
- SALK (Salzburger Landeskliniken):
- Kardinal Schwarzenberg Klinikum Schwarzach
- BFI Salzburg In Kooperation mit der Privatklinik Wehrle-Diakonissen
Voraussetzungen:
- Vollendetes 17. Lebensjahr bei Praktikumsbeginn
- Mindestens zehn Schulstufen mit positivem Abschluss (alternativ: erfolgreiche Absolvierung der 9. Schulstufe und Lehrabschluss)
- Ärztliches Gesundheitszeugnis und Polizeiliches Führungszeugnis
- Kenntnisse der deutschen Sprache (mindestens auf EQR Niveau B2)
- Österreichische EU-Staatsbürgerschaft oder Flüchtlingsstatus oder Geflüchtetenstatus oder Niederlassungsbewilligung
- Persönliches Aufnahmegespräch (individuelle Terminvergabe)
Aufschulung
- Abgeschlossene Pflegeassistenzausbildung (ehemals Pflegehilfe) bzw. Sozialbetreuungsschule
- Gesundheitliche Eignung
- Vertrauenswürdigkeit und hohe soziale Kompetenz
- Motivation, Interesse und Lernbereitschaft
- EDV-Kenntnisse
Abschluss: Pflegefachassistenz-Diplom
Weiterbildungsmöglichkeiten: mit einem Vorbereitungslehrgang (BFI) zum verkürzten 2-semestrigen Lehrgang zum/zur akademischen Experten/Expertin und anschließend zum Bachelor of Science in Nursing an der FH Salzburg.
Hilfreiche Links:
- Klinikum Schwarzach
- Informationen zur Ausbildung in den Salzburger Landeskliniken (SALK)
- Allgemeine Infos: BFI Gesundheitsberufe - Pflegefachassistenz
Zuletzt aktualisiert am: 1.7.2024 von BiBer Bildungsberatung
Abendgymnasium Salzburg
Dauer: 2-10 Semester (je nach Anrechnung von Zeugnissen höherer Schulen und Studienmodell)
Form: abhängig vom individuell zusammengestellten Stundenplan
- Vollstudium 5 Tage die Woche zwischen 17:05-21:55 Uhr
- Kompaktstudium freitags von 15:30-21:55 und samstags von 9:00-17:00 Uhr
- Fernstudium:
- Einser-Studium: 1 Tag die Woche, 5 Semester samstags zwischen 09:00-17:00 Uhr Tage, 5 Semester freitags zwischen 14:45-21:55 Uhr
- Zweier-Studium: 2 Tage die Woche, freitags zwischen 17:05-21:55 Uhr
- Dreier-Studium: 3 Tage die Woche, 2 Abende unter der Woche zwischen 17:05-21:55 und freitags zwischen 14:45-21:55 Uhr
- Berufsreife Plus: Berufsreifeprüfung kann zur vollwertigen Matura ausgebaut werden, 1 Tag die Woche, freitags zwischen 14:45-21:55 Uhr
- Projekt: Brücken bauen: Vorbereitung zum regulären Abendgymnasiums-Besuch mit Deutschniveau auf mind. A2
Voraussetzungen:
- Erfüllung der gesetzlichen Schulpflicht
- Mindestalter 17 Jahre
- Berufliche Tätigkeit
Kosten: keine
Abschluss: Matura
Telefonnummer: 0662/434575
Nützliche Links: http://www.abendgymnasium.salzburg.at/
Zuletzt aktualisiert am 27.5.2024 von BiBer Bildungsberatung
Musikalische Früherziehung
Berufsbegleitende Universitätslehrgänge (kostenpflichtig)
- Universitätslehrgang Elementare Musik- und Bewegungspädagogik,
- Universitätslehrgang Musik und Tanz in Sozialer Arbeit und Integrativer Pädagogik
Voraussetzungen:
- Abgeschlossene pädagogische Ausbildung, d.h. Lehrer:in in Volks-, Haupt- bzw. Musikschule oder Kindergartenpädagogik
bzw. auch abgeschlossene künstlerische, soziale oder heilpädagogische (Hochschul-) Ausbildungen - Grundkenntnisse in Musiktheorie und Vorkenntnisse auf Blockflöte bzw. Gitarre
Dauer:
- 2 Semester bzw. 1 Semester
Weiterführender Link:
Zuletzt aktualisiert am 1.7.2024 von BiBer Bildungsberatung
Artist:in und Clowns
Clowns sind meist selbstständige Künstler:innen, die oft über Schauspiel- Studien oder Clownausbildungen ihren Beruf erlernen. Viele Clownausbildungen gibt es u. a. in Deutschland.
Für Artist:innen gibt es keine geregelte Ausbildung, meistens wachsen sie in Artistenfamilien auf; Zirkusakademie in Wien (2 Jahre), Staatliche Schule für Artistik in Berlin, „Festival Mondial du Cirque de Demain“ in Paris.
Artist:innen und Clowns: Wohin in Salzburg?
- Eine Einstiegsmöglichkeit in die Clownerie bietet die Clownfabrik in Salzburg.
- Der Verein MOTA bietet 'Salzburgs umfangreichstes Zirkustraining' an.
- CTC-Circus-Trainings-Centrum Gnigl
Zuletzt aktualisiert am: 19.08.2020
Du willst noch mehr Infos?
Die Bildungsline gibt Antworten
Neue Bildungswege im Netzwerk Bildungsberatung
Kostenfreie Informationen & Beratung
- Die Bildungsline gibt Antworten:
0800 208 400 - frage@bildungsberatung-salzburg.at
- www.bildungsberatung-salzburg.at