E-Learning entdecken

Lernen im Internet. Geht das denn?

Besonders jetzt in Zeiten der Corona-Krise wird deutlich, dass das Internet mehr als Onlineshopping und Katzenvideos zu bieten hat. Ursprünglich wurde das Internet vor allem im Bildungsbereich genutzt. Das ist auch jetzt noch möglich. So gut wie nie zuvor.

von Georg Hinterecker | | Ratgeber Lest mehr zum Thema:
E-learning, Digitalisierung, web 2.0, Covid-19, Homeoffice
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„Jetzt sitzt du schon seit Stunden vor dem blöden Bildschirm und bist im Internet.“ Diese Mahnung klingt für die meisten von uns wahrscheinlich vertraut. Entweder aus der Perspektive der Eltern oder aus der des Kindes. Im Gegensatz dazu, käme man als Elternteil wohl nie auf die Idee, die eigenen Kinder zu ermahnen, weil sie zu viel Lernen. Doch die Annahme, dass das Internet keine sinnvollen Beschäftigungsmöglichkeiten bietet, ist unbegründet. Schließlich steckt das Internet voller innovativer und kreativer Lerninhalte und Ideen. Ob Dokumentationen, Konzerte, Kunstwerke, Tutorials, How-to‘s; Webinare, Online-Seminare, Online Wiki‘s, Podcasts, Filme, Bücher oder ganze Online-Studiengänge. Das alles und noch viel mehr bietet das Internet.
 

Wie alles anfing…

Das Internet (damals noch Arpanet) wurde Ende der Sechzigerjahre erstmals von Universitäten eingesetzt und genutzt, um Informationen besser und schneller miteinander teilen zu können. Erst in den Neunzigerjahren wurde das Internet kommerzialisiert und einer breiten Öffentlichkeit zugänglich gemacht. Das führte dazu, dass sich die Nutzung und die Inhalte, die im Internet gefunden werden können, stark verändert und erweitert haben. Das Internet wurde fortan kaum noch mit Bildung oder Arbeit in Zusammenhang gebracht, sondern vor allem als Ort der Unterhaltung gesehen. Kurzweilig, schnelllebig und einfach. Vor allem Bilder von Katzen (sogenannter cat-content) und Lets Plays erfreuen sich unbeschreiblicher Beliebtheit. Bildungsinhalte gerieten zunehmend an den Rand des Internets.

Back to the roots! Das Internet zeigt wieder was es kann

Doch in Zeiten der Corona-Krise wird wieder deutlich, dass das Internet mehr zu bieten hat. Unternehmen verlagern einen Großteil der Arbeit ins Homeoffice und Universitäten ermöglichen es ihren Student*innen, ihr Studium Online zu absolvieren. Die Möglichkeit, das Internet nicht nur zu Unterhaltungszwecken, sondern auch als innovative Lernplattform zu nutzen, steht dabei allen frei. Darum stellen wir euch heute ein paar Möglichkeiten vor, wie das Internet auch für die persönliche Weiterbildung genutzt werden kann. 
 

FÜNF TIPPS FÜRS E-LEARNING

MOOC

Als Massiv open online course, kurz MOOC, werden vorwiegend in der Hochschul oder Erwachsenenbildung verwendete Onlinekurse bezeichnet. Die Themen der angebotenen Kurse sind dabei so vielfältig wie ihre Aufbereitung. Eine Besonderheit von allen MOOCs ist dabei, dass sie keine Zugangsbeschränkungen haben. Das heißt, dass Jeder, der mit dem Internet verbunden ist und einen Mail-Account hat, kostenlos an den Kursen teilnehmen kann. Finden kann man die angebotenen Kurse auf vielen Seiten. Eine Seite auf der das Angebot übersichtlich dargestellt wird und man sich auch einfach für die Kurse anmelden kann, ist IMOOX.
Wie wärs zum Beispiel gleich mit dem MOOC “Lehren und Lernen mit digitalen Medien I“? Schaut euch den Kurs doch einfach mal an – die Teilnahme ist in jeder Hinsicht unverbindlich. Wenn ihr den Kurs absolviert bekommt ihr sogar eine offizielle Bestätigung.

Hier gehts zu Imoox.

Serlo

Serlo ist eine freie Lernplattform, bei der die Inhalte nach Schulstufen und in verschiedene Grundbereiche gegliedert sind. Diese Lernplattform hat einen extra Zugang für Eltern oder Lehrer und eignet sich daher besonders gut für Kinder, um Schulinhalte zu festigen und für Eltern, um Kinder beim Lernprozess zu unterstützen. Doch auch dann, wenn man lediglich seine grauen Zellen etwas zum Schwitzen bringen will, oder man sehen will, wie viel man noch von seiner Schulzeit weiß, kann man Serlo nur empfehlen.
Freie Lernplattformen wie Serlo gibt es sehr viele, schaut euch einfach mal etwas im Internet um. Eine weitere Seite, auf der man Übungen in den verschiedensten Themengebieten machen kann, ist zum Beispiel Learningapps.

Hier gehts zu Serlo.

Podcast.de 

Draußen regnet es, in Zeiten von Corona ist Ausgehen auch keine Option und im Homeoffice hat man den ganzen Tag vor dem Bildschirm verbracht. Trotzdem wünscht man sich etwas Unterhaltung oder seine Neugierde zu befriedigen. In diesem Fall scheint ein Podcast genau das richtige zu sein. Podcasts sind im Grunde Audioaufzeichnungen von Gesprächen oder ausgesprochenen Gedanken in den verschiedensten Formen. Es gibt Podcasts, die nur Sinn machen, wenn man ihnen seine volle Aufmerksamkeit widmet. Es gibt aber auch solche, bei denen man neben dem Hören entspannt im Bett ein Bild malen kann und trotzdem den ein oder anderen Gedanken aus dem Podcast aufschnappt. Hört doch zum Beispiel mal den Podcast #Denkselber von Ikult. Der Podcast beschäftigt sich mit kreativen Lösungen der Herausforderungen unserer Zeit. Insbesondere dem Klimawandel und alternativen Wirtschafts- und Lebensformen.
Podcasts kann man über die verschiedensten Seiten und Apps finden. Podcast.de ist nur eine Möglichkeit neben vielen.

Hier gehts zu Podcast.de
 

Duolingo

Duolingo bietet verschiedene Sprachkurse, abhängig von der Muttersprache, an. Der Zugang ist äußerst spielerisch und das Angebot individuell auf die eigenen Bedürfnisse abgestimmt. Wenn ich auf der Startseite von Duolingo beispielsweise eine Sprache auswähle, die ich lernen möchte, werde ich gefragt, zu welchem Zweck ich die Sprache lernen will. Bspw. um mich mit Freunden zu unterhalten oder weil ich eine Auslandsreise geplant habe. Das ergibt Sinn, denn je nach Zweck benötigt man andere Vokabel und Phrasen. Ich bekomme außerdem einen virtuellen Trainer zur Seite gestellt, der mir Auskunft über meinen Lernfortschritt gibt und mich motiviert dran zu bleiben. Meine Ziele kann ich dabei selbst festlegen. Duolingo bietet außerdem einen Einstufungstest an, der mir gleich zu Beginn zeigt, wo ich ungefähr stehe und mein zukünftiges Lernprogramm darauf abstimmt. Zu allerletzt kann Duolingo auf eine riesengroße und engagierte Community zurückgreifen, die sich beim Lernen gegenseitig unterstützt. Über selbsterstellte Lernkurse oder über das Seiteneigene Forum. Die Anmeldung und Teilnahme ist kostenlos.

Hier gehts zu Duolingo.

Youtube 

Man mag es kaum glauben - auch Youtube steckt voller interessanter und kreativer Lerninhalte. Es gibt eine riesige Community auf Youtube, die Bildungsinhalte in den verschiedensten Formen vermitteln. Das beginnt bei Schülern, die sich mit anderen über den aktuellen Schulstoff austauschen und reicht bis hin zu Uniprofessoren, die sich die Zeit dafür nehmen komplexe Inhalte in aller Ruhe zu erklären. Das Angebot ist grenzenlos. Die Fahradbremse klemmt, die Kette streift oder die Blätter der Tomaten färben sich Gelb? Auf Youtube wird dir geholfen.
Auf Youtube ist es möglich sogenannte Kanäle zu erstellen oder sie zu abonnieren. Hat man einen Kanal gefunden, für den man sich interessiert, abonniert man diesen ganz einfach und wird dann immer informiert, wenn von dem Kanalbetreiber ein neues Video hochgeladen wurde. Wenn man den Kanal besucht sieht man dann, welche Videos und Playlists bereits auf dem Kanal hochgeladen wurden. Besucht doch einmal den Kanal von Bildungsberatung Österreich.

Diese Liste von Möglichkeiten, sich im Internet weiterzubilden, könnte endlos fortgesetzt werden. Das Angebot ist wirklich riesig und es ist für jeden Geschmack etwas dabei. 

Wer suchet, der findet. 

Gewusst wie...

Fernstudium

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Österreich hat selbst keine reine Fernuniversität!
Es besteht seit Jahren eine Zusammenarbeit mit der deutschen FernUniversität Hagen. Sie kooperiert mit der Johannes Kepler Universität in Linz (Fernstudien.at), welche auch Partnerzentren in ganz Österreich betreibt.
Zusätzlich haben auch andere Universitäten und Fachhochschulen in Österreich Fernstudien- Angebote.
Dazu verweisen wir gerne auf die Fernstudien-Datenbank.

Allgemeines zum Fernstudium:
Der Lernort ist meist zu Hause und das Studium wird großteils selbst eingeteilt, was natürlich ein hohes Maß an Disziplin und Durchhaltevermögen verlangt. Dennoch wird man meist gut von den Vortragenden/Professor*innen unterstützt.
Lernunterlagen werden regelmäßig elektronisch (E-Mail, Online-Plattform, Online-Campus,...) oder auch noch per Post zugesandt, und einzelne Module werden dann regelmäßig mit Prüfungen abgeschlossen.
Je nach Hochschule können so tatsächlich komplette Online-Studien angeboten werden - hier kann ein Einstieg ins Studium gegebenenfalls jederzeit erfolgen. Aber auch eine Mischung aus kurzen Präsenzzeiten (meist zu Beginn eines Semester) und anschließend reinen Online-Lernmöglichkeiten ist denkbar - Blended Learning. Hier ist ein Einstieg ins Studium dann meist auch nur im Winter- bzw. Sommersemester denkbar.

Virtueller Seminarraum:
hier werden Lernunterlagen zum jeweiligen Lehrveranstaltung zur Verfügung gestellt und es kann meist via Videovorlesung am Unterricht teilgenommen werden.

Webinare:
sind meist Live-Seminare, die über ein Videokonferenztool besucht werden müssen und wo man auch aktiv mit Video und Chatfunktion einbringen kann.

Klausur, Hausarbeit und mündliche Prüfungen:
damit schließt man in der Regel eine Lehrveranstaltung bzw. ein Modul ab - meist auch online. In manchen Fällen muss man dazu noch direkt zur Ferununiversität oder zu einem Studienzentrum fahren, wo die Prüfung dann persönlich oder schriftlich abgenommen wird.

Praktika:
hier können auch bei Fernstudiengängen Zeiten eines einschlägigen Praktikums nachzuweisen sein, um das Studium abschließen zu können. Meist kann hier auch eine aktuelle (einschlägige) berufliche Tätigkeit angerechnet werden.

Abschlussarbeiten:
dies stellt wie in jedem anderen Studium den schriftlichen Abschluss dar, wo überprüft wird, dass man theoretische Inhalte auch angewendet werden können. Oft auch Diplom-, Bachelor-, Masterarbeit oder -thesis genannt.

Anerkennung:
Am Arbeitsmarkt sind berufsbegleitende Ausbildungen immer gefragt, weil sie u. A. von Disziplin und guter Selbstorganisation zeugen.
Jedoch ist es wichtig, gerade bei Studien außerhalb Österreichs auf die Anerkennung der Studienrichtung zu achten bzw. sich zu vergewissern, dann beispielsweise für einen Bachelorstudiengang auch 180 ECTS-Punkte (European Credit Transfer System) und für einen Masterstudiengang 120 ECTS-Punkte ausgewiesen werden.

Förderungen:
Sollte ein Anspruch auf Studienbeihilfe in Österreich bestehen  - Antrag bei der Stipendienstelle www.stipendium.at – so kann dieses grundsätzlich auch als sogenanntes "Mobilitätsstipendium" in einem Land des Europäischen Wirtschaftsraumes (EWR) oder in der Schweiz angesucht werden.
Speziell für Fernuniversitäten, die nicht in Österreich sind, jedoch mit einer österr. Postsekundären Bildungseinrichtung kooperieren, kann eine Studienunterstützung beantragt werden.
Weitere Fördermöglichkeiten für Studien im Ausland können unter grants.at abgefragt werden.
Um auch wirklich das passende Studium und die dazugehörige Förderung zu finden, kann ein Termin in der Bildungsberatung sicher nicht schaden. Unsere Berater*innen helfen dir dabei, einen Überblick zu bekommen um gut in das Studienleben einzusteigen!

Die Informationen wurden von BiBer recherchiert und sind auch auf deren Website zu finden.

Zuletzt aktualisiert am: 29.09.2020

Gewusst wie...

Bildungsberatung in Österreich

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Kärnten
Auf der Website der Bildungsberatung Kärnten gibt es nicht nur alle Informationen zum Kärntner Beratungsangebot, direkt auf der Startseite findest du auch Video-Einblicke in die Kompetenzberatung: bildungsberatung-kaernten.at

Steiermark
Für die Steirer und Steirerinnen gibt es hier alle Beratungstermine nach Bezirken sortiert auf einen Blick: bildungsberatung-stmk.at

Burgenland
Die Bildungsinformation Burgenland hilft Ihnen bei allen Fragen zur Aus- und Weiterbildung.

Niederösterreich
Deine Bildungsberatung – auch auf Russisch, Ukrainisch, Polnisch, Englisch, Arabisch … - findest du auf der Website: www.bildungsberatung-noe.at

Wien
Die Bildungsberatung in Wien bietet kostenfreie Information und Beratung zu Bildung und Beruf. Beratung gibt‘s per Telefon und online via Mail, Chat und Video. Das Beratungstelefon ist unter gratis-Tel.: 0800 20 79 59 von Mo-Fr zwischen 9-13 Uhr erreichbar. Auf der Website bildungsberatung-wien.at kannst du ganz einfach Beratungstermine buchen.

Oberösterreich
Telefonisch für Fragen rund um deine Aus- und Weiterbildungen, Förderungen, … erreichbar unter 050/6906-1601, von Montag bis Donnerstag 7:30 bis 16:00 Uhr und am Freitag von 7:30 bis 13:30 Uhr. Wenn du einen Termin für eine Video-Bildungsberatung vereinbaren willst, melde dich unter bildungsinfo@akooe.at. Neben der online-Bildungsberatung findest du das bunte Beratungsangebot in OÖ auch auf www.bildungsberatung-ooe.at.

Salzburg
In Salzburg genügt ein Anruf bei der BILDUNGSLINE unter 0800 208 400! Du bekommst telefonische Informationen, wie beispielsweise über den Salzburger Bildungsscheck und Termine für persönliche Beratungen. Das Team der BILDUNGSLINE ist MO – FR von 08.00 – 12.00 oder unter frage@bildungsberatung-salzburg.at kostenfrei für dich zur Stelle. Mehr Infos findest du hier: www.bildungsberatung-salzburg.at. Oder du buchst deinen Termin für eine kostenlose Bildungsberatung ganz einfach online.

Tirol
Ein Klick auf die Website www.bildungsberatung-tirol.at und du kannst dir deine Beratungsmöglichkeiten auf deine Frage und deinen Bezirk genau zugeschnitten anzeigen lassen. Weitere Informationen rund um Bildung und Beruf bekommst du von der Bildungsinfo Tirol!

Vorarlberg
Alles, was dein Bildungsherz begehrt, findest du auf den ersten Blick unter www.bildungsberatung-vorarlberg.at Einfach und übersichtlich kommst du so zu deiner Bildungsberatung. 

Für alle Bundesländer gibt es aber auch noch die online Bildungsberatung: www.bildungsberatung-online.at.

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Kostenfreie Informationen & Beratung:

CC BY

Dieser Text ist unter CC BY 4.0 International lizenziert.

von Georg Hinterecker
Georg Hinterecker

Über den Autor

Georg Hinterecker

Menschen und ihre Geschichten kennen zu lernen, das ist es, was Georg Hinterecker in seiner Arbeit und auch privat viel Freude bereitet. Doch er hört nicht nur gerne zu, mit ebenso viel Leidenschaft diskutiert er über Gott und die Welt und vertieft sein Wissen im Soziologie- und Philosophiestudium. Sein Motto: Die Neugier macht das Leben schön.

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