Selbstständig machen in Salzburg

Tipps rund ums Gründen von den Macher_innen des Salzburg-Magazins Fräulein Flora.

Der Weg in die Selbstständigkeit begann für die Gründer_innen nebenberuflich und mit viel Leidenschaft. Inzwischen revolutionieren sie mit ihrer Agentur SALT Salzburgs Medienwelt.

Von Carmen Bayer |
Pflanze

Fräulein Flora ist ein Online- und Printmagazin (QWANT), das sich der Freizeitgestaltung und kulturellen Entwicklung Salzburgs widmet. Kurz zusammengefasst, wenn dich die Langeweile plagt, geh auf die Website: Fräulein Flora und du findest alles, was dein Salzburger Herz begehrt.

Wer steckt dahinter?

Herz und Hirn der Fräuleins sind Eva Krallinger-Gruber und Matthias Gruber. Beide sind kreative Köpfe und haben vor dem Unternehmertum im Marketing gearbeitet. Am Beginn bereiteten ihnen ihre recht spärlichen marktwirtschaftlichen Kenntnisse Sorgen, doch aufhalten ließen sie sich dennoch nicht.

Eva & Matthias

Wie seid ihr auf die Idee gekommen?

In Brüssel entdeckte eine Freundin der beiden einen alternativen Stadtplan, vollgepackt mit außergewöhnlichen Möglichkeiten rund um die Stadt. Es war schnell beschlossene Sache, dass es für Salzburg auch etwas Gscheites braucht und so entwickelten sie eine bunte, moderne Stadtkarte. Die kam so gut an, dass Matthias und Eva beschlossen, das Projekt auszubauen und mit Berichten und Artikeln rund um Salzburg online zu gehen. Ein konkreter Plan steckte nicht dahinter, dafür jede Menge Motivation und viel Freude am Schreiben.

Nächste Schritte

Eva und Matthias sind es langsam angegangen. Nachdem Fräulein Flora die Leser_innen mehr und mehr begeisterte, was auch viel Zeit und Energie einforderte, begannen die beiden in ihren eigentlichen 40-Stunden Jobs die Arbeitszeit zu reduzieren. Erst Teilzeit, dann geringfügig und irgendwann waren die beiden soweit, sich ganz auf das Unternehmertum einzulassen.

Zitat

Wir hätten uns nie träumen lassen, dass wir damit mal selbstständig sein können.

Gestartet haben sie mit der Website. Weil die aber so lässig war und immer mehr Leser_innen bekam, wurden auch andere auf die Kenntnisse von Eva und Matthias aufmerksam. Daraus entwickelte sich SALT – Salzburgs junge Medienboutique, welche in Form einer offenen Gesellschaft das rechtliche Standbein der "Fräuleins" und ihren weiteren Projekten ist. Von Websites bis hin zum Print Format gehen schon einige fesche Marketingkonzepte auf das Konto der kreativen Köpfe.

Jetzt mal ehrlich, wie läuft das mit der Finanzierung?

Über Geld redet man ja bekanntlich nicht. Muss man aber, wenn Mann/Frau wissen möchte, wie das mit der Selbstständigkeit funktionieren kann. Abgesehen von ein paar ersparten Groschen haben sich Eva und Matthias alles Stück für Stück aufgebaut. Die Opa-Regel nennen sie diese Vorgehensweise liebevoll. Intuitiv hatten sie also immer schon was sie brauchten, um marktwirtschaftliche auf der sicheren Seite zu stehen.

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Gib nix aus, das du nicht hast.

Nach der Opa-Regel haben die beiden gelebt und gewirtschaftet. Ausgaben wurden lieber etwas zu hoch als zu niedrig eingestuft und die Einnahmen wurden sehr realistisch kalkuliert, wenn nicht sogar niedriger als sie schlussendlich waren. Inzwischen sind sie auch fleißige Lernende im Unternehmerkurs am BFI-Salzburg und füllen die übrigen Lücken.

Zitat

Über mehr Geld freust dich am Ende dann halt doch mehr als über zu wenig.

Wer sind wir, was machen wir und welche Tipps haben wir für euch - das Wichtigste von Eva und Miriam zusammengefasst!

Eva und Matthias haben für uns ihre Erfahrungen auf den Punkt gebracht:

  • Partner_innen: Überlege dir vor der Gründung ganz genau, mit wem du dein Unternehmen beginnen möchtest. Höre auf dein Bauchgefühl!
  • Opa-Regel: "Gib nix aus, das du nicht hast." Auch wenn es manchmal schwerfällt.
  • Lass dir Zeit. Ein Unternehmen zu gründen und zu führen ist ein Marathon kein Sprint.
  • Unternehmerkurs: Auch wenn es nicht besonders spaßig klingt und so gar nicht in die Vorstellung eines trendigen StartUps passt, noch einmal die Schulbank zu drücken zahlt sich aus! „Als Unternehmer_in bist du in einer anderen Realität als ein Angestellte_r.
  • „No asshole rule“: Versuche es zu vermeiden, mit Menschen zu arbeiten, die, naja, ein **** sind.
  • Ruhephasen: Vernachlässige dich nicht! Auch Unternehmer_innen brauchen mehr als vier Stunden Schlaf und gelegentlich einen freien Tag.
  • Geld: Als Selbstständige_r kürzt man den eigenen Lohn oft zu leichtfertig zu Gunsten des Unternehmens. Eine realistische Einschätzung was man zum Leben braucht muss her und die sollte am Monatsende auch eingehalten werden.
  • Ehrlichkeit: Egal in welcher Branche du bist, mit Ehrlichkeit kommst du immer weiter. Probleme werden auftreten und dann kommt es auf dich und deine Partner_innen an, wie ihr damit umgeht. Ehrlich währt am Längsten.
  • Reflektiere: Ein Unternehmen aufzubauen braucht Zeit und man durchläuft dabei verschiedene Phasen. Von der Euphorie, zum ersten Rückschlag bis hin zum (sich anbahnenden) Erfolg. Vergiss deine Fehler nicht, erinnere dich immer wieder daran und lerne daraus.
Zitat

Wir haben halt gemacht, was uns getaugt hat.

CC BY

Dieser Text ist unter CC BY 4.0 International lizenziert.

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von Carmen Bayer
Carmen Bayer

Autorin

Carmen Bayer

Carmen Bayer, Sprecherin der Salzburger Armutskonferenz, wundert sich oft über gesellschaftliche Entwicklungen und schreibt darüber. Nebenher studiert sie Politikwissenschaften und verbringt ihre freie Zeit bevorzugt mit Büchern, Musik und sehr gerne auch mit gutem Essen. Sprachlos ist sie eher selten.

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Mit dem Bildungsscheck fördert das Land Salzburg berufsbezogene Aus- und Weiterbildungen. Die geförderte Maßnahme sollte direkt im Berufsleben angewendet werden können oder einen Umstieg in ein anderes Berufsfeld ermöglichen. Gefördert werden nur die Kurskosten selbst und nicht der Lebensunterhalt (vgl. Bildungskarenz).

Die Höhe der Förderung richtet sich nach verschiedenen Kriterien (Ausbildung, Alter, usw). Je nachdem bewegt sich die Förderungsobergrenze zwischen zwischen 50% und 80% der Kurskosten.

Voraussetzungen:

  • Hauptwohnsitz in Salzburg
  • Berufsbezogene Aus- oder Weiterbildung
  • Anerkannte Bildungseinrichtung (z.B. über Zertifizierung)
  • Kurskosten von mindestens 200€ (Bagatellgrenze)
  • Der/Die Antragsteller:in muss die Kosten selbst bezahlt haben
  • Es darf kein Hinderungsgrund bestehen (siehe Förderrichtlinie)

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Zuletzt aktualisiert: 2024