KEINE ANGST VORM BEWERBUNGSGESPRÄCH

TIPPS, WIE SICH DIE AUFREGUNG IM ZAUM HALTEN LÄSST

Erhöhter Puls, schweißnasse Hände, schlotternde Knie: Symptome, die vor einem Bewerbungsgespräch viele Menschen belasten. Wie Sie trotz aller Aufregung souverän wirken, verrät Danielle Bidasio von Frau & Arbeit im Interview.

Von Michaela Steger (Gastautor:in) und Danielle Bidasio |
Angst vorm Bewerbungsgespraech Titelbild

„Eine Prise Nervosität gehört dazu. Das ist wie bei Schauspielern. Man braucht ein bisschen Lampenfieber, um gut zu sein“, sagt Danielle Bidasio, Projektleiterin bei Frau & Arbeit.

Was aber, wenn die Aufregung überhandnimmt? Wenn zwischen Ohrensausen, Herzklopfen und Schweißausbrüchen das Gefühl aufkommt, jegliche Souveränität einzubüßen?

Zitat

Wer sich inhaltlich so gut wie möglich über das Unternehmen, die Tätigkeit und das Team informiert hat, fühlt sich besser gewappnet – und infolge auch weniger aufgeregt.

„Da hilft eine gute Vorbereitung“, weiß Danielle Bidasio. „Wer sich inhaltlich so gut wie möglich über das Unternehmen, die Tätigkeit und das Team informiert hat, fühlt sich besser gewappnet – und infolge auch weniger aufgeregt. Wenn ich weiß, mit wem ich es zu tun habe, fühle ich mich auch für unvorhersehbare Themen und Fragen besser gewappnet.“

Auch könne es helfen, die Bewerbungssituation mit Hilfe eines/einer Freund_in durchzuspielen und das eigene souveräne Auftreten gezielt zu trainieren.

DEN KATER ZU HAUSE LASSEN

Auch sollten Bewerber_innen, die zu Lampenfieber neigen, vor dem großen Tag besonders auf ihr körperliches Wohlbefinden achten. Denn: Wer sich fit und vital fühlt, strahlt das auch aus.

„Wer mit dem Kater vom Vorabend zum Bewerbungsgespräch geht, wird keinen guten Eindruck erwecken“, sagt Danielle Bidasio. „Vorab ausreichend essen und trinken ist wichtig für das Konzentrationsvermögen. Bewegung und Atemübungen können helfen, ruhiger zu werden.“

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verschränkte Arme vermitteln dem Gegenüber ein Gefühl von Distanziertheit, hängende Schultern stehen für Resignation und Traurigkeit

Ebenfalls wichtig für den ersten Eindruck: die Körperhaltung. Vor der Brust verschränkte Arme vermitteln dem Gegenüber ein Gefühl von Distanziertheit, hängende Schultern stehen für Resignation und Traurigkeit. Außerdem: Wer aufrecht sitzt, sorgt dafür, dass der Sauerstoff besser im Körper zirkulieren kann – und fühlt sich somit besser.
 

Was aber, wenn der Körper verrücktspielt und die Schweißdrüsen auf Hochtouren bringt?

„Wer in Stresssituationen zu übermäßigem Schwitzen neigt, sollte weite oder dunkle Kleidung tragen, auf der Schweißflecken möglichst wenig sichtbar sind. Nasse Hände lassen sich – etwa beim Händedruck – nur schlecht verbergen. Dann ist ein offener Umgang empfehlenswert. „Zuzugeben dass man etwas nervös ist, ist kein Makel“, sagt Danielle Bidasio. „Manchmal ist es besser, das direkt auszusprechen.“

MUT ZUR LÜCKE

Auch die Frage nach der berüchtigten Lücke im Lebenslauf muss längst nicht mehr so gefürchtet werden, wie noch vor ein paar Jahren. Wenn sie aufkommt, rät Danielle Bidasio zur Ehrlichkeit. „Eine einfache Begründung wie ‚manchmal läuft das Leben halt einfach nicht so rund‘ reichen in der Regel völlig aus und stoßen bei den meisten Personaler_innen auf Verständnis.“

UNBEDINGT FRAGEN STELLEN

„Haben Sie noch Fragen?“ Eine beliebte Personaler_innen-Frage, die leicht zum Tritt ins Fettnäpfchen verleitet. 

„Keine Fragen zum Job oder zum Unternehmen zu stellen, ist ein absolutes No-Go – und mag jemand noch so nervös sein“, weiß Danielle Bidasio. Denn das signalisiert dem Gegenüber mangelndes Interesse. Wer bereits weiß, dass es ihm/ihr in Stresssituationen an Einfällen mangelt, kann sich bereits vorab Fragen zurechtlegen, wie z.B.: Wer ist der direkte Vorgesetzte? Ist es möglich, den Arbeitsplatz zu sehen? Sofern der/die Arbeitgeber_in das Thema nicht ohnehin bereits aufgegriffen hat, sollte spätestens hier die Frage nach dem Gehalt Platz finden.

Ein letzter Tipp, Frau Bidasio?

Zitat

Aufregung und Selbstzweifel sind keine Makel, sondern menschlich. Jedes Selbstbewusstsein hat Dellen. Konzentrieren Sie sich nicht auf Ihre Schwächen sondern auf das, was Sie einbringen können

CC BY

Dieser Text ist unter CC BY 4.0 International lizenziert.

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von Danielle Bidasio
Dr. Danielle Bidasio

Autorin

Danielle Bidasio

Danielle Bidasio ist Bildungs- und Berufsberaterin bei Frau und Arbeit. Sie ist  selbständige Psychologin und ihr Schwerpunkt in der psychosozialen Beratung von Frau &Arbeit in Neumarkt ist  Emotionen steuern. Ihre Freizeit verbringt sie im, um und auf dem Irrsee – wenn das Eis denn trägt.  https://www.frau-und-arbeit.at/

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Zuletzt aktualisiert: 2024